Zum Tod des Künstlers

David Bowie jenseits der Musik

Das Museum "Martin-Gropius-Bau" in Berlin widmete David Bowie 2014 eine Ausstellung.
Das Museum "Martin-Gropius-Bau" in Berlin widmete David Bowie 2014 eine Ausstellung. © dpa/ picture alliance / Soeren Stache
Christine Heidemann im Gespräch mit Max Oppel · 11.01.2016
David Bowie war mehr als Musik. Performance, Mode oder deutscher Expressionismus: Bowie ließ sich von vielen Künstlern und Kunstwerken beeinflussen - und gab der Kunstwelt etwas zurück.
Die Kuratorin Christine Heidemann hat darauf hingewiesen, dass das Lebenswerk von David Bowie über seine Musik weit hinausreicht. Vor zwei Jahren hatte Heidemann den Berliner Teil der David-Bowie-Ausstellung kuratiert, die im Martin-Gropius-Bau zu Gast war: "Ich selbst war extrem beeindruckt, in wie vielen Feldern David Bowie tätig war, und in jedem mit vollem Einsatz und Herzblut", sagte Heidemann am Montag im Deutschlandradio Kultur.
Als Beispiele nannte die Bowie-Expertin vor allem die Mode: "Man konnte in der Ausstellung eben auch viele der Original-Kostüme sehen und sehen, wie früh Bowie mit Modemachern zusammengearbeitet hat, die dann später berühmt wurden." Außerdem habe Bowie "in einigen sehr interessanten Filmen mitgewirkt", sagte Heidemann.
Großer Einfluss auch auf die Gender-Debatte
Darüberhinaus habe der Musiker auch viel gezeichnet und gemalt und habe sich dabei vor allem in seiner Berliner Zeit von 1976 bis 1979 von deutschen Künstlern inspirieren lassen, so zum Beispiel von den Malern der Künstlergruppe "Brücke" oder Filmemachern wie Fritz Lang.
"Bowie war genial darin, Subkultur-Einflüsse aufzunehmen und sichtbar zu machen", sagte Heidemann. Nicht vergessen dürfe man auch seinen Einfluss auf die Gender-Thematik, denn Bowie habe schon sehr früh mit Geschlechterrollen und sexuellen Identitäten gespielt.
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