"Zug der Liebe"

Die Loveparade, die keine sein will

Martin Hüttmann (l) und Jens Schwan beantworten am 22.07.2015 auf einer Pressekonferenz in Berlin Fragen von Journalisten zur Technoparade "Zug der Liebe" am 25. Juli in Berlin. Foto: Wolfgang Kumm/dpa
Martin Hüttmann (l) und Jens Schwan beantworten auf einer Pressekonferenz in Berlin Fragen von Journalisten zur Technoparade "Zug der Liebe" am 25. Juli in Berlin. © picture-alliance / dpa / Wolfgang Kumm
Von Claudia van Laak · 24.07.2015
Zufall oder Absicht? Eine Techno-Parade namens "Zug der Liebe" startet morgen in Berlin – fünf Jahre nach der Katastrophe von Duisburg. Die Veranstalter distanzieren sich von der Loveparade. Sie wollen eine Demonstration für den Frieden sein.
In Berlin fing alles an – 1989 mit Dr. Motte und dem Slogan "Friede – Freude – Eierkuchen". Keine Demonstration gegen etwas, sondern für die Liebe.

26 Jahre später wollen Martin Hüttmann und Jens Schwan an diese nichtkommerziellen Anfänge anknüpfen – mit dem Zug der Liebe. Hüttmann trägt dazu passend ein hellblaues T-Shirt mit einem Friedensengel und der Aufschrift "Kommando Heile Welt". Mitorganisator Jens Schwan:

Der Zug der Liebe ist offiziell als Demonstration angemeldet – für Frieden, Toleranz und Nächstenliebe, gegen Diskriminierung, Homophobie und Gentrifizierung.

Fast auf den Tag genau fünf Jahre nach der Loveparade-Katastrophe von Duisburg geht nun Jens Schwan mit dem Zug der Liebe auf Berlins Straßen. Das Datum: rein zufällig so gewählt, behaupten die Veranstalter. Und: Wir machen zwar eine Techno-Parade, aber keine Loveparade.
Beteiligt sind eine ganze Reihe gemeinnütziger Vereine

14 Wagen werden morgen Nachmittag über Berlins Straßen ziehen, beteiligt sind eine ganze Reihe gemeinnütziger Vereine, die sich für eine sozialverträgliche Stadtentwicklung einsetzen, für Straßenkinder, Flüchtlinge, gegen Homophobie, für eine lebendige Clubkultur. So teilt sich das Schwule Kulturzentrum Schwuz einen Wagen mit den Techno Türken. Sencer Seyman:

Klingt alles ganz überzeugend, trotzdem werden die Macher vom "Zug der Liebe" den Vergleich mit der Loveparade und damit auch die Kritik an ihrer morgigen Veranstaltung nicht los.

In der Party-Szene werden wir allerdings von der anderen Seite beschimpft, erzählt Jens Schwan, von denjenigen, die unbedingt eine neue Loveparade wollen.

Doch, politisch wollen sie sein und nicht kommerziell. Das wollte 1989 Jahren auch Dr. Motte. Herausgekommen ist etwas anderes.
Mehr zum Thema