Zahlreiche Prominente haben eine Kampagne für Europäische Charta der digitalen Grundrechte gestartet, die am 1. Dezember in ganzseitigen Anzeigen verschiedener Zeitungen beworben wurde. Die gemeinsame Initiative der Zeit-Stiftung und des SPD-Politikers Martin Schulz zielt darauf ab, die Souveränität und Freiheit des Einzelnen in der digitalen Welt besser schützen zu schützen. Zu den Initiatoren der Charta gehören unter anderem auch der Soziologe Heinz Bude, die Schriftstellerin Juli Zeh und der ehemalige Bundesverfassungsrichter Wolfgang Hoffmann-Riem. Der Charta-Entwurf umfasst 23 Artikel und soll nächste Woche im EU-Parlament vorgestellt werden.

"Das Ziel der Charta ist, die Grundrechte, die wir haben, auch im 21. Jahrhundert im digitalen Zeitalter zu schützen", sagte die Unternehmerin und Publizistin Yvonne Hofstetter, die ebenfalls zu den Initiatoren zählt, im Deutschlandradio Kultur. Der Fortschritt der Digitalisierung gerade im Moment in Konflikt mit den Freiheitsrechten der Bürger. Dabei gehe es unter anderem um IT-Sicherheit und die Verletzung der Privatsphäre.

Am 5. Dezember werde im EU-Parlament in Brüssel eine Abordnung der Initiatoren empfangen, sagte Hofstetter. Dort finde eine Ausschusssitzung des Libe-Ausschusses statt, der für die Freiheitsrechte der Bürger zuständig sei, und der Entwurf der Charta vorgestellt. "Die Absicht ist die, dass sich dieser Ausschuss Gedanken darüber macht, diesen Entwurf vorzulegen beim Parlament mit der Bitte, eine verfassungsgebende Versammlung für ganz Europa einzuberufen." Damit werde diese Debatte auf die europäische Ebene gehoben. "Ich glaube, das ist enorm wichtig, dass wir Europäer alle zusammen stehen und zusammen halten."