Was für ein Elend!

Kulturgeschichte des Jammerns

Verwelkt - Naturliebhaber bejammert den frühen Blumentod.
Verwelkte Blumen: Für Naturliebhaber ein Grund zum Klagen und Jammern © imago / Birgit Koch
Von Andi Hörmann · 04.01.2017
Überall wird geklagt und gejammert. Wir alle leben in einem Jammertal, aus dem es offenbar kein Entrinnen gibt. Denn der Optimismus ist tot. Machen wir es also mal anders: Lassen wir die guten Vorsätze! Wir gehen wehklagend ins neue Jahr.
Jeder jammert - der eine mehr, der andere weniger. Überall wird gejammert: Der Freund beklagt abends beim Bier seine Eheprobleme, die Arbeitskollegin jammert wegen ihres schlechten Gehalts und der Taxifahrer wegen des Staus. Was für ein Elend!
Unsere Kanzlerin Angela Merkel hat einmal gesagt: Wir schaffen das. Optimismus in der großen Politik - der ist auch längst verflogen. Sind wir umgeben von Jammerlappen? Leben wir immer und ewig im Jammertal? Warum jammern wir überhaupt? Steckt in Jammern und Frustration der Wunsch nach Veränderung oder nur die Sehnsucht, gehört zu werden?

Popsänger winseln, krächzen und jaulen

Das Theater überspitzt das Jammern durch das Schauspiel, die Musik zelebriert es im Lamento, dem Klagelied. Und wer jammert nicht alles in der Popmusik? Das zerbrochene Liebesglück lässt Sänger winseln, krächzen und jaulen. Was fasziniert uns am Lamentieren in der Kunst? Spenden uns die Künstler Trost, die stellvertretend für unsere Sorgen alle Register des Leidens ziehen?
Ein Jahresanfang mal anders: Man muss doch nicht immer kraft- und freudvoll ins neue Jahr eintreten, zumal in dieses neue, in dem der Neue in den USA Präsident wird ...

Hier das Manuskript zum Download:
Kulturgeschichte des Jammerns

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