Ihre Kindheit bezeichnet sie als kosmopolitisch: Die Lettin Valentina Freimane wuchs in Paris, Berlin und Riga auf, mit weltoffenen und liebevollen Eltern, die ihr viele Freiheiten ließen. Das habe ihr, der 1922 geborenen Jüdin, geholfen, sich von den traumatischen Erfahrungen des Holocaust nicht brechen zu lassen. Sie überlebte in Verstecken, verlor jedoch ihre Familie und den geliebten Mann.

Antisemitismus musste sie auch während der sowjetischen Besetzung Lettlands erleben. Doch sie ließ sich nicht unterkriegen, studierte Film- und Theaterwissenschaft und promovierte in Kunstgeschichte. Die Autobiographie "Adieu, Atlantis" der heute 93-Jährigen wurde kürzlich in Berlin als Oper inszeniert.

Wie hat sie in Lettland den Holocaust und die Stalinzeit überlebt? Wie hat sie das Elternhaus geprägt? Wie blickt sie als heute 93-Jährige auf ihr Leben?