Traditionelles Essen in Asien

Angebrütete Enteneier und stinkende Früchte

Ein Philippino mit einem Teller Balut-Eier. Die angebrüteten Enteneier sind ein sehr beliebter Imbiss.
Ein Philippino mit einem Teller Balut-Eier. Die angebrüteten Enteneier sind ein sehr beliebter Imbiss. © dpa/ picture-alliance/ Ritchie B. Tongo
Von Udo Schmidt · 21.07.2016
Asiatisches Essen hat mit "Hähnchen süß-sauer" nichts zu tun. Auf den Straßen Singapurs oder Thailands gibt es Speisen, die Europäern schon mal den Atem stocken lassen. Wer sie probieren will, muss mutig sein.
Durian, die bekannte und in ganz Asien beliebte Stinkfrucht, kann dem Europäer schon einmal schnell den Atem verschlagen. Während die Singapurer beispielsweise abends vor den bekannten Durian-Ständen stehen und sitzen und die glibberigen-fleischigen Durian-Stückchen im Mund zergehen lassen, nimmt der vorbeischlendernde Ausländer eher einen befremdlich süßlich-fauligen Geruch von altem Käse wahr und beschleunigt den Schritt.
Singapurs Theater- und Konzerthalle ist einer stacheligen Durian-Frucht nachempfunden - so weit geht die Liebe im Stadtstaat. Wer Durian probieren möchte, dem sei der Tipp empfohlen: die Nase zuhalten. Dann vorsichtig das erste Stück probieren. Ohne Geruch ist es dann erträglich, fast lecker. Ein wenig nussig schmeckt des Singapurers Lieblingsfrucht.

Balut-Eier sollen Spaß am Sex steigern

"Balut, Balut" - diesen Ruf hört man häufig in philippinischen Städten. Wenn dann ein Straßenhändler daherkommt und Eier anbietet, dann heißt es Abstand halten. Balut-Eier sind, vorsichtig gesagt, nicht jedermanns Sache. Siebzehn Tage lang angebrütete Enteneier - in der Schale verbirgt sich ein fast ausgewachsenes Küken.
Größe und Gewicht werden auf den Balut-Farmen täglich geprüft. So ein Balut-Ei wird dann 30 Minuten gekocht und mit Genuss verzehrt, samt Knochen und Schnabel. Es soll gesund sein, gegen Gelenkschmerzen helfen und den Spaß am Sex steigern.

Frittierte Maden als Knabberspaß zum Drink

Dass sie viel Eiweiß enthalten, ist sicher. Dass sie schmecken, unbestätigt. Die Rede ist von Maden, die in kleinen Beutelchen auf Thailands Nachtmärkten angeboten werden. In der Regel kurz im Wok fritiert und dann leicht gewürzt, werden die Tierchen als Snack nebenbei - gerne zum Drink etwa - verzehrt.
Wer es lieber etwas größer hat, kann wählen, auch Schaben stehen auf manchen Speisekarten, oder Heuschrecken. Diese gut fritiert, schmecken knusprig, lecker - nur die Flügel müssen vorher abgezogen werden. Sie bleiben sonst buchstäblich im Hals stecken.
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