Tagung in Frankfurt am Main

Aufarbeitung der NSU-Verbrechen

Beate Zschäpe (v.l.), Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos
Fahndungsbilder von Beate Zschäpe (v.l.), Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. © picture alliance / dpa / Foto: Frank Doebert
Von Matthias Dell · 24.10.2016
Vor fünf Jahren ist der sogenannte Nationalsozialistische Untergrund aufgeflogen. Und die Aufarbeitung der Mordserie der Rechtsterroristen ist immer noch nicht abgeschlossen. So fand jetzt in Frankfurt am Main an der University of applied Science eine NSU-Tagung statt.
Am 4. November 2011 ging in Eisenach ein Wohnmobil in Flammen auf. Darin: zwei tote Männer, die die Polizei bald als Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos identifizierte, zwei Rechtsterroristen, die gemeinsam mit ihrer Freundin Beate Zschäpe für eine Serie von zehn Morden an vorwiegend türkischen Kleinunternehmern und einer Polizistin verantwortlich waren.
Mit dem Auffliegen des NSU, des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds, ist vieles sichtbar geworden – Rechtsterrorismus und Rassismus in Deutschland, aber auch die merkwürdige Rolle der Geheimdienste und Behörden. Vieles ist nach wie vor ungeklärt. Nach einem ersten wissenschaftlichen Symposion Ende letzten Jahres in Berlin, fand am vergangenen Wochenende in Frankfurt am Main an der dortigen University of applied Science eine zweite NSU-Tagung statt.
Wieder war der Ansatz interdisziplinär, erstmals wurden allerdings auch mediale und kulturelle Fragestellungen diskutiert: Also etwa, warum auch die Medien angesichts der als mit dem abwertenden Begriff "Döner-Morde" benannten Mordserie nicht auf die Idee kamen, es könne sich um eine rechtsterroristische Tat handeln. Oder warum das Theater dabei hilft, das Geschehene begreifbar zu machen.
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