Sundance-Filmfestival eröffnet

Weltpremiere von Helene Hegemanns "Axolotl Overkill"

Jasna Fritzi Bauer als Mifti in "Axolotl Overkill" von Helene Hegemann
Jasna Fritzi Bauer als Mifti in "Axolotl Overkill" von Helene Hegemann © © 2017 Constantin Film Verleih GmbH / Lina Grün
Von Wolfgang Stuflesser · 21.01.2017
Das Sundance Filmfestival in Utah ist eröffnet. Gleich zu Beginn war dort "Axolotl Overkill" von Helene Hegemann als deutscher Beitrag im internationalen Wettbewerb zu sehen. Wir waren bei der Premiere.
Ein Skiort ist Park City in Utah, ganz beschaulich und verschneit. Aber seit vorgestern trifft sich wieder die Filmwelt in dem kleinen Ort. Das Sundance Filmfestival ist gerade eröffnet worden. Und auch hier stand zunächst alles im Zeichen der Trump-Vereidigung. Festivalgründer Robert Redford gab sich dennoch gelassen: "Präsidenten kommen und gehen. Und das Pendel schwingt mal vorwärts, mal rückwärts, so war das immer und wird es wohl auch immer sein. Deshalb halten wir uns hier beim Festival aus der Politik heraus. Wenn Politik in den Geschichten der Filmemacher vorkommt - dann ist das halt so. Aber wir verfechten hier keine bestimmte Haltung."

Tranceartiger Reigen von Szenen

So ganz unpolitisch wollte Festivaldirektor John Cooper das aber dann doch nicht stehenlassen und unterstrich die Bedeutung von Sundance für Independent-Filme, die also außerhalb der großen Hollywood-Studios produziert werden. "Independent-Filme zeigen viel stärker das Menschliche, sie erzählen die anderen Geschichten oder die Geschichten aus einem anderen Blickwinkel. Das ist wichtig und deshalb werden wir hinter unseren Filmemachern stehen und sie unterstützen - vielleicht brauchen sie nun mehr Unterstützung, dann werden wir für sie da sein", so John Cooper.
Deutscher Beitrag im internationalen Wettbewerb ist der Film "Axolotl Overkill" von Helene Hegemann, basierend auf ihrem eigenen Debütroman "Axolotl Roadkill". Er feierte am Samstag beim Sundance Festival in Utah Premiere. In der Verfilmung ist Jasna Fritzi Bauer in der Hauptrolle der 16-jährigen Mifti zu sehen, die ihre Nächte in den Berliner Clubs verbringt – und sich auch bei Tag von niemandem vorschreiben lässt, was sie machen soll. Herausgekommen ist ein fast tranceartiger Reigen von Szenen. Helene Hegemann zur Weltpremiere: "Sie haben an den richtigen Stellen gelacht, das war schon mal was." Aber sie sei extrem nervös gewesen. "Ich habe durchgezittert."
Das Sundance Filmfestival läuft noch bis zum 29. Januar.
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