Starbucks ohne Weihnachtsmotive

Kulturkampf auf dem Kaffeebecher

Der diesjährige Starbucks-Weihnachtsbecher in schlichtem Rot erscheint ohne jeden Hinweis auf das christliche Fest.
Der diesjährige Starbucks-Weihnachtsbecher in schlichtem Rot erscheint ohne jeden Hinweis auf das christliche Fest. © dpa / picture alliance / Johannes Schmitt-Tegge
Von Martin Ganslmeier · 13.11.2015
In den USA tobt ein Streit um die Pappbecher der Kaffee-Kette Starbucks: Darauf sind dieses Jahr keine Christbaumkugeln oder Rentiere zu sehen. Ein Prediger und die Medien sehen darin übertriebene politische Korrektheit gegenüber Muslimen und Atheisten und sogar einen Krieg gegen die christliche Tradition.
In den USA ist eine heftige Diskussion um die Pappbecher der US-Kaffee-Kette Starbucks entbrannt. Denn anders als in früheren Jahren druckt der Kaffeekonzern in diesem Jahr in der Weihnachtssaison keine Motive wie Schneeflocken, Rentiere oder Christbaumkugeln auf die Becher. Der ist stattdessen einfach rot.
Ins Rollen brachte die Diskussion der evangelikale Internet-Prediger Joshua Feuerstein aus dem US-Bundesstaat Arizona. Er veröffentlichte ein Protest-Video auf Facebook, dass innerhalb weniger Tage zwölf Millionen Male angeklickt wurde. Er ist überzeugt, dass Starbucks die Weihnachtsmotive bewusst verbannt hat, um die jüdischen, muslimischen oder nicht-gläubigen Kunden nicht zu vergrätzen. Das sei ein typischer Fall von wild gewordener politischer Korrektheit zu Lasten der christlichen Tradition, schimpfte er im Internet. In den US-Medien und dem Internet war schnell die Rede von einem Krieg gegen das christliche Weihnachtsfest.
Anleitung zum "Austricksen" von Starbucks
Der Vize-Präsident von Starbucks sprach von einem völlig übertriebenen Sturm im Kaffeebecher. Das Unternehmen wollte in diesem Jahr die Feiertage mit einem puristischen Design begehen, sagte er.
In seinem Video erklärt Feuerstein auch, wie Kunden den Konzern "austricksen" könnten: In den USA wird der Name des Kunden auf den Becher geschrieben, um ihn ausrufen zu können. Feuerstein sagte laut seinem Video, die Bedienung solle "Merry Christmas" auf den Becher schreiben − was auch passierte.