"Schulbücher müssen verlässlich sein"

28.09.2007
Der Projektbereichsleiter am Braunschweiger Georg-Eckert-Institut für Schulbuchforschung, Robert Maier, sieht die Ursachen für fehlerhafte Schulbücher in einem hohen Fertigungs- und Zeitdruck bei den Verlagen. Oft finde keine Endkontrolle mehr statt, sagte Maier am Freitag im Deutschlandradio Kultur.
Die Verlage müssten ständig neue Produkte auf den Markt bringen, äußerte Maier: "Oft sind es auch nur die alten Bücher, die dann nur ein bisschen aufgemotzt werden. Da werden dann Texte verhackstückt. Dann sind die ursprünglichen Schulbuchautoren gar nicht mehr schuld." Natürlich würden auch die Autoren Fehler produzieren.

Schulbücher würden zunehmend von Lehrern verfasst, die erst am Schluss Spezialisten hinzuziehen würden, so Maier. Ökonomische Faktoren seien allerdings keine Entschuldigung für die von der Stiftung Warentest festgestellten Fehler in vielen Schulbüchern, betonte er: "Schulbücher müssen verlässlich sein."

In Bezug auf den internationalen Vergleich der Qualitätsstandards in den Schulbüchern rangiere Deutschland bei Didaktik, Fachwissenschaft und Layout im vorderen Bereich, erklärte Maier: "Die Schulbuchlandschaft in Deutschland ist bunt und innovativ."