Protestkultur in Husum

Nordfriesen proben den Aufstand

Kleine "Protestschweine" auf Husum.
Kleine Husumer "Protestschweine". © Deutschlandradio / Jenny Marrenbach
Von Jenny Marrenbach · 01.05.2016
Eigentlich kämpfen Schweine nicht gegen Unterdrückung. Sie stöbern durch Gärten und suhlen sich lieber im Dreck. Das war auch in Husum so - jedenfalls bis 1864. Dann entdeckten die Husumer ihren Hang zum kreativen Protest.
Und die Schweine wurden politisch. Das ist bis heute so. Damals, im Jahr 1864, wurden Schleswig und Holstein durch preußische und österreichische Truppen erobert. Die eigentlich friedlichen dänischen Bauern durften ihre Flagge nicht mehr hissen. Aus Protest züchteten sie eine Schweinerasse, die rot und weiß gestreift war - wie die dänische Flagge. Husums Hang zu kreativen Protestformen war geboren.
Das Protestschwein ist aus den Vorgärten verschwunden - sein Geist weht aber immer noch durch die Straßen der kleinen Nordseestadt. Zum ersten Mai erkundet die "Deutschlandrundfahrt" die aktuellen Kämpfe in der Stadt. Dabei stößt sie auf neue Streitigkeiten um Schweine, die Lust auf frische Luft und viele engagierte Husumer. Was aus den Protestschweinen geworden ist? Man munkelt, die Husumer züchten an einem Comeback …
"Nordseehotel Husum" – das einzige Gebäude, was auf dem Koog steht. Und die Aussicht von dort: Der Deich, das Meer, in der Ferne Nebel – viel mehr passt nicht ins Blickfeld.
 
„Nordseehotel Husum“ – das einzige Gebäude, was auf dem Koog steht. Und die Aussicht von dort: Der Deich, das Meer, in der Ferne Nebel – viel mehr passt nicht ins Blickfeld.© Deutschlandradio / Jenny Marrenbach
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