Philosophie und Technik

Schraubst du noch oder denkst du schon?

Der Bochumer Maschinenbauer Eickhoff produziert seit 2009 in Klipphausen bei Dresden Getriebe fuer Windkraftanlagen.
Der Bochumer Maschinenbauer Eickhoff produziert seit 2009 in Klipphausen bei Dresden Getriebe fuer Windkraftanlagen. © imago/Rainer Weisflog
Moderation: Thorsten Jantschek · 01.02.2015
Technik geht alle an! Ob Windkraft, Gentechnik oder Digitalisierung, nur wenn Menschen an Technikentwicklung teilhaben, können sie Technik auch mit verantworten, sagt der Philosoph Klaus Kornwachs.
Der klassische Konstruktionsfehler vieler technischer Innovationen ist die fehlende Kommunikation zwischen Technikentwicklern und Techniknutzern. Stuttgart 21 und die Kernkraftdebatte sind zwei Beispiele für technische Großprojekte, in denen sich deutlich gezeigt hat: wenn Technik einfach von oben bestimmt wird, führt das zu Unbehagen und Ablehnung und damit letztlich zu Verantwortungslosigkeit.
Im Gespräch mit Sein und Streit erklärt Klaus Kornwachs, warum in Technik und Naturwissenschaft eine offene ethische Reflexion über Sicherheit und Kosten notwendig ist und welche Rolle die Philosophie hier hat.

Buchhinweis:
Klaus Kornwachs: Philosophie für Ingenieure, Hanser Verlag München, 240 Seiten, 24,99 Euro

Außerdem in dieser Sendung:
Kleine Leute – große Fragen. Der Nachwuchs im Philosophischen Diskurs in "Sein und Streit". Andi Hörmann hat diese Woche Kinder gefragt: "Was ist ein Fehler?"
Der Philosophische Wochenkommentar: Das Wort "Blackfacing" wurde in dieser Woche zum Anglizismus des Jahres gewählt. Gemeint ist die nicht nur im Karneval, sondern auch in den Medien oder im Theater vorkommende Praxis, dass sich weiße Menschen schminken und Menschen mit dunkler Hautfarbe spielen. Wo beginnen da die Diskriminierung und Rassismus? Eine Frage, die sich im philosophischen Wochenkommentar Joachim Dicks stellt.
Philosophische Übungen (Teil 4) – Praemeditatio malorum, das Vorausbedenken der zukünftigen Übel von Theo Roos .
Wenn einem im Leben so alles schief zu gehen scheint, dann kann man immer noch getröstet werden durch die Einsicht, dass alles hätte noch schlimmer kommen können. Die Vorstellung des größtmöglichen Übels gehört zu den wichtigen Exerzitien der Philosophie der Lebenskunst.
Und schließlich: unsere Drei Fragen gehen diese Woche an den Verleger und Buchautor Christoph Links.