I – Erste Karte

Plötzlich ist es die Gerbera, Barbara, keine, die duftet, mag sein, aber das in Orange; zwischen den Läden für Import und Export, den Sesamkringeln und Echthaarperücken, Karateschulen, Kopiergeschäften, dem An- und dem Verkauf, dem süßlichen Apfel-und-Tabak-Geruch. In brikettschwarzen Wagen die Tiefergelegten, mobile Bunker, blitzend von Chrom und dröhnend mit Sieben-Keller-Bässen, die S-Bahnbrücke, der Taubenpollock darunter; vorm Supermarkt jener röchelnde Dieselmotor von Mops, und an der Straßenecke schon seit vielen Wochen das blankgewaschene, präparierte Elchskelett eines Wäscheständers. Wohnungsauflösungen, Entrümpelungen: Alles geht seinen Gang, und auch die Grillhähnchen beginnen erneut zu kreisen, setzen an zu ihrem unermüdlichen Flug durch Himmel aus triefendem Fett. Die Spatzenhecke wird stumm, trittst du näher heran, starrt dich mit ihren hundert Augen an. Die Müllmänner: Noch am Morgen lärmten sie in den Höfen, nun ruhen sie aus im Bistro vorm Haus, sitzen in ihren leuchtenden Overalls in Drahtstühlen rund um den Tisch. Es ist die schönere, herbere Gerbara, Barbara: Acht Müllmänner in Orange lehnen sich zur Blüte zurück, rutschen gleichzeitig tiefer hinab in die Schalen, müde und satt, gähnen, gehen auf.