Online-Petition

Bundesjugendspiele - ja oder nein?

Kinder laufen bei einem Leichtathletikwettkampf
Für sportlich schwache Kinder oft ein Albtraum: die Bundesjugendspiele © Deutschlandradio - Hendrik Maaßen
Bob Blume im Gespräch mit Liane von Billerbeck und Hans-Joachim Wiese · 24.06.2015
Schüler, die schlecht im Sport sind, erleben die Bundesjugendspiele oft als öffentliche Demütigung, meint die Bloggerin und Mutter Christine Finke und fordert deren Abschaffung. Auch der Lehrer Bob Blume hält wenig von einer Pflicht zur Teilnahme.
Gut im Sport zu sein, ist für viele Kinder wichtig: Es bringt Anerkennung und Respekt in der Klasse, viel mehr als gute Noten in Mathe oder Englisch. Umgekehrt sind schlechte Leistungen im Sport oft ein Grund für Ausgrenzung, Spott und Häme.
Und so ist für manch unsportlichen, ungelenken, übergewichtigen Schüler der Tag der Bundesjugendspiele der schlimmste Tag des Jahres. Eine Mutter fordert deshalb in eine Online-Petition ein Abschaffung dieser öffentlichen Demütigung. Auch der Lehrer Bob Blume hält wenig von den Bundesjugendspielen in ihrer jetzigen Form.
Das Problem ist die Sichtbarkeit und Vorhersehbarkeit des Scheiterns
Die Schüler würden zwar durch die Bundesjugendspiele nicht gedemütigt, sagt er, aber sie fühlten sich so.
"Und zwar aus dem Grund, weil das Scheitern bei den meisten Schülerinnen und Schülern, deren Fall Sport nicht so ist, von vorneherein klar ist."
Das Problem sei der Zwang zur Teilnahme und die Sichtbarkeit vor allen. Eine schlechte Note in einer Mathematikarbeit muss nicht zwangsläufig die gesamte Klasse mitbekommen, meint Blume:
"Normalerweise ist es so, dass wenn ich als Lehrer die Tests oder die Arbeiten zurückgebe, das so mache, dass die Schülerinnen und Schüler selber entscheiden können, ob sie danach vergleichen können oder nicht."
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