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Superwoman rettet Auftragskiller

CIA-Agent Ethan Renner (Kevin Costner) und seine Chefin Vivi (Amber Heard) in einer Szene aus dem Film "3 Days To Kill".
CIA-Agent Ethan Renner (Kevin Costner) und seine Chefin Vivi (Amber Heard) in einer Szene aus dem Film "3 Days To Kill". © picture alliance / dpa / 3DTK/Universum Film
Von Jörg Taszman · 07.05.2014
Agenten sind auch nur Väter, möchten uns Regisseur McG und Drehbuchautor Luc Besson weismachen. Kevin Costner beweist in diesem Geheimdienst-Komödien-Genre-Mix als CIA-Auftragskiller und gebrochener Held schauspielerische Qualitäten.
Alles geht schief im Hotel Jugoslavija in Belgrad. Der CIA-Auftragskiller Ethan Renner vermurkst den Job auch deshalb, weil er vergeblich versucht, seine Teenie Tochter Zooey im fernen Paris anzurufen. Aber beim Showdown mit dem deutschsprechenden Erzschurken Albino bricht er plötzlich zusammen. Schnitt. Nachdem Renner wieder erwacht, stellt ihm ein Arzt eine ernüchternde Diagnose. Er ist todkrank und wird Weihnachten nicht mehr erleben.
Produzent und Drehbuchautor Luc Besson ist Frankreichs wohl umtriebigster Filmmogul. Er führt nicht nur selbst Regie (Nikita, The Lady, Malavita), lässt nicht nur erfolgreiche Action-Komödien drehen, wie die "Taxi 1-4“-Serie, sondern verlegt B-Pictures mit US-Stars gerne nach Frankreich. Und so spielt "3 Days to Kill“ nach dem rasanten und irreführenden Prolog ganz in Paris.
Haillee Steinfeld: dauerzickige Tochter Zooey
Regisseur McG und Luc Besson nehmen dabei das Genre des Geheimdienstfilms nicht sonderlich ernst und haben absichtlich Comicfiguren auf die große Leinwand gebracht. Da ist die von Amber Heard dauerlasziv gespielte Topagentin und Superwoman, die als Chefin von Ethan Renner auftaucht und ihm mit einer Wunderdroge das Leben verlängert. Oder aber die dauerzickige Tochter Zooey die von Haillee Steinfeld gespielt wird, die bei den Coen-Brüdern in "True Grit" so brillierte. Und der bisher miserable Vater Renner muss nun um die Liebe seiner Tochter kämpfen, die er samt Mutter vor Jahren verlassen hatte. Mit Geschenken wie einem lila Fahrrad sammelt er dabei erst einmal keine Pluspunkte …
Eigentlich stimmt nichts an dieser kruden und auch wieder ungewöhnlichen Genre-Mischung, genau deshalb ist "3 Days to Kill“ aber immerhin unterhaltsam und gelegentlich sogar ganz amüsant. Auch Agenten sind Väter, will uns Luc Besson weismachen, und manchmal ist er dabei so schön sentimental und kitschig, dass man ihm diese Message einfach abnimmt. Und Kevin Costner beweist als gebrochener Held durchaus Schauspielqualitäten.

"3 Days to Kill" von McG
Produzent/Drehbuch: Luc Besson
Mit Kevin Costner, Hailee Steinfeld, Connie Nielsen, Amber Heard
USA/Frankreich 2014, 117 Min.

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