Neu im Kino: "Slow West"

"Das ist eher Arthaus-Kino"

Jay Cavendish (Kodi Smit-McPhee) und Silas Selleck (Michael Fassbender) sind gemeinsam auf dem langen Weg nach Westen - eine Szene des Films "Slow West".
Jay Cavendish (Kodi Smit-McPhee) und Silas Selleck (Michael Fassbender) auf dem Weg nach Westen in "Slow West". © dpa / picture alliance / Prokino Filmverleih
Thomas Klein im Gespräch mit Timo Grampes · 30.07.2015
In "Slow West" gibt es Pferde, es wird geschossen, aber ein klassischer Western sei der Film nicht. Seit Jahren erlebt das Genre eine Renaissance. "Slow West" stehe dabei ebenfalls für eine moderne Umsetzung. Was das bedeutet, erläutert Filmwissenschaftler Thomas Klein.
"Slow West" ist von dem schottischen Regisseurs John MacLean. Er erzählt die Geschichte des 16-jährigen Jay, der sich aus Schottland auf den Weg gemacht, um im wilden Westen seine große Liebe aus der Heimat aufzutreiben.
Kein Blockbuster
Der Filmwissenschaftler Thomas Klein hat das Buch "Geschichte – Mythos – Identität. Zur globalen Zirkulation des Western-Genres" geschrieben und für ihn sei "Slow West" prinzipiell ein klassischer Western. Der Film enthalte alle klassischen Elemente des Western-Genres, sagte er im Deutschlandradio Kultur. Aber:
"Ich würde vor allem sagen, dass der Western vor allem in einem Kino funktioniert, das mal, vorsichtig ausgedrückt, kein Mainstream-Kino ist, sondern eher im Bereich des Arthaus-Kinos. Ich würde ´Slow West` auch als Arthaus-Film sehen. Das ist ein Film der funktioniert so ähnlich von der Art und Weise, von der Stimmung, von der Atmosphäre her wie vor etwa acht Jahren der Film über Jesse James damals mit der Musik von Nick Cave... Und das war auch schon Arthaus-Western in jeder Hinsicht. Und ich denke, das ist eine Möglichkeit, wie man mit dem Western noch eine ganze Menge Geschichten erzählen kann, die auch ganz anders mit dem Mythos umgehen und auch ganz anders mit amerikanischer Geschichte umgehen."
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