Neu im Kino: "Das brandneue Testament"

Gott als fieser Kerl hinterm Computer

Der Schauspieler Benoit Poelvoorde als Gott in einer Szene aus dem Film "Das Brandneue Testament".
Der Schauspieler Benoit Poelvoorde als Gott in einer Szene aus dem Film "Das Brandneue Testament". © picture alliance / dpa / Kris Dewitte / NFP marketing & distribution
Von Anke Leweke · 02.12.2015
In Jaco van Dormaels Komödie "Das brandneue Testament" tyrannisiert Gott die Menschheit von seinem Computer aus mit Naturkatastrophen, Kriegen und perfiden Geboten. Das ist nicht nur lustig, sondern wirft auch große Sinnfragen auf.
Zugegeben - Gott ist uns schon häufiger leibhaftig auf der Leinwand erschienen. Aber noch nie hat er sich in Latschen, Bademantel und mit einer Flasche Bier in der Hand gezeigt! Van Dormael macht sich einen großen Spaß daraus, das Bild des "lieben Gottes" zu unterwandern.
In seiner hintersinnigen Komödie ist Gott ein fieser Kerl, der in einer Wohnung in Brüssel mit Frau und Kind haust und von seinem Computer aus die Menschen mit Naturkatastrophen, Kriegen und perfiden Geboten tyrannisiert. Seine kleine Tochter sieht sich zur Schadensbekämpfung genötigt.
Todesdatum per SMS
Per SMS teilt sie den Menschen deren Todesdatum mit und flieht aus der göttlichen Wohnung, um mit sechs Aposteln das titelgebende brandneue Testament zu schreiben.
Dieses Szenario nutzt Van Dormael, um heiter und gelassen die großen Sinnfragen des Lebens aufzuwerfen: Was stellen wir mit unserem Dasein an, wenn wir unsere Endlichkeit schwarz auf weiß gesagt bekommen haben?

Jaco van Dormael: "Das brandneue Testament"
Mit: Pili Groyne, Benoit Poelvoorde, Yolande Moreau, Cathereine Deneuve
Belgien, Frankreich, Luxenburg 2015, 105 Minuten

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