Modephänomen Skinny Jeans

Kleidungsstück der Askese und Selbstauflösung

Ein Model wartet am 16.1.2013 Backstage bei der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin auf die Dimitri-Show.
Seit geraumer Zeit gilt beim Beinkleid wieder: je enger, desto besser. © picture alliance / dpa / Jens Kalaene
Von Jürgen Stratmann · 29.06.2016
An der Berliner Volksbühne wurde jetzt über Mode diskutiert. Im Mittelpunkt: Die Skinny Jeans, die nach allgemeiner Einschätzung symbolisch gut zum aktuellen Jahrtausend passt. Warum, verrät Jürgen Stratmann.
An der Berliner Volksbühne hat - anläßlich der Fashion Week - die Autorin und Verlegerin Christiane Frohmann als "Chrisitane F." über das Modephänomen Skinny Jeans gesprochen:
"Kein Kleidungsstück war für die Ästhetik des frühen 21. Jahrhunderts prägender als jene Hosenform, die das zugehörige Körperideal bereits im Namen trägt."
Sich extrem runter zu hungern, ist eigentlich eine relativ neue Bewegung. In den 60ern und 70ern brauchte man schon "'eine solide Heroinsucht, um diesem Figurtypus zu entsprechen" - so lautete eine These, die gestern bei der Modekonferenz Inventur_Null in der Volksbühne aufgestellt wurde.

Kate Moss, hieß es, habe nie gehungert

Kate Moss habe nie gehungert, sie habe einfach immer nur Spannenderes zu tun gehabt, als zu essen, hieß es auch.
So diskutierte man im Roten Salon über den Sinn, die Geschichte und die Zukunft einer Hose, die symbolisch für die ideologische Trias des aktuellen Jahrtausends steht: Diktat der Jugendlichkeit, Sinnsuche in Askese, Selbstauflösung im Exzess. Jürgen Stratmann hat die Diskussion verfolgt.
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