"Der Italo-Western ist eine Antiheld-beschichtete Bratpfanne"

Der Film "Sartana - Noch warm und schon Sand drauf" kam Anfang der 1970er Jahre in die Kinos. Gemeinsam mit Peta Devlin, Stefan Kaminski und der Band Smokestack Lightnin´ bringt Bela B. das deutsche Synchronbuch nun als Live-Hörspiel auf die Bühne.

Im Italo-Western sei nichts so, wie man das aus dem normalen Western kenne, so Bela B. im Deutschlandradio Kultur. Hier könne man die Charaktere nicht einfach in gut und böse einteilen. "Einen Guten gibt es so gut wie gar nicht, es gibt nur einen weniger Schlimmen und vielleicht den Charismatischsten. Italo-Western sind immer voller Dreck, 30-Tage-Bärte und wenig waschen."

"Es ist natürlich immer spannender, Geschichten zu erzählen, die nicht so vorhersehbar sind", erklärt der Sänger seine Liebe zum Spaghetti-Western. Als Kind habe er die Krimiserie "Die Zwei" mit Roger Moore und Toni Curtis im Fernsehen gesehen. Am nächsten Tag auf dem Schulhof hätten sie dann über die Sprüche der beiden diskutiert. Rainer Brandt, der Toni Curtis synchronisiert hat, gebühre große Ehre, so der Fan Bela B.

Beim Live-Hörspiel lesen die Beteiligten nicht nur die Dialoge und Szenen, sondern erzeugen live die passenden Geräusche und diskutieren die Handlung mit dem Publikum. "Der Italo-Western ist eine Antiheld-beschichtete Bratpfanne", heißt es da zum Beispiel.

Comiczeichner Robert Schlunze steuert auf der Bühne Zeichnungen und Animationen bei, und die Musiker spielen den neu komponierten Soundtrack zum Stück. Doch wie klingt Italo-Western? Der klassische Komponist des Italo-Westerns sei natürlich der Italiener Ennio Morricone, so Bela B. "Schon bei den Ärzten haben wir unsere Liebe zur Musik Ennio Morricone ausgelebt." El Cattivo auf dem ersten Album der Ärzte sei "eine einzige Hommage an die Sausack-Helden des Italo-Westerns".