Landsmannschaft der Banater Schwaben verspricht Aufklärung über Securitate-Verstrickungen

16.12.2009
Die Landsmannschaft der Banater Schwaben hat eine gründliche Aufklärung der möglichen Securitate-Verstrickungen innerhalb des Verbands angekündigt.
Noch sei unklar, ob es tatsächlich Spitzel des rumänischen Geheimdienstes Securitate in den Reihen der Landsmannschaft gegeben habe, sagte Bundesgeschäftsführer Peter-Dietmar Leber: "Wir wissen es noch nicht, aber wir sind dabei, es zu prüfen." Die Vorwürfe hatten unter anderem Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und zuletzt der in Rumänien geborene Schriftsteller Ernest Wichner erhoben.

Alle Funktionsträger des Verbandes seien hinsichtlich einer möglichen Mitarbeit bei der Securitate angesprochen worden und es sei von ihnen eine so genannte Ehrenerklärung verlangt worden, sagte Leber. Zudem habe die Landsmannschaft Kontakt zu der Behörde in Bukarest aufgenommen, die für die Verwaltung und das Studium der Securitate-Akten zuständig sei. "Wir werden natürlich auch in die Archive gehen, wir werden nach Bukarest gehen, wir werden die Akten einsehen und wir werden aufklären", fügte er hinzu.

Das Thema habe den Verband "kalt erwischt", räumte der Bundesgeschäftsführer ein: "Wir sind einfach noch nicht so weit, uns fehlen nach wie vor die Fakten, und das ist das Problem." Es gebe einzelne Stimmen in der Landsmannschaft, die die Vorfälle als verjährt einstuften.

"Aber ich glaube, die meisten unserer Landsleute sind doch daran interessiert zu wissen, wie es tatsächlich gewesen ist. Also die Führung, der Vorstand der Landsmannschaft ist an Fakten interessiert und will diese Fakten auch auf dem Tisch haben", betonte Leber.


Das vollständige Gespräch mit Peter-Dietmar Leber können Sie bis zum 16.5.2010 als
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