Kunst

    Opa beim Tee mit Kurt Schwitters

    Die französische Künstlerin Laure Prouvost freut sich über den Gewinn des Turner-Preises 2013.
    Die französische Künstlerin Laure Prouvost freut sich über den Gewinn des Turner-Preises 2013. © picture alliance / dpa / Paul Mcerlane
    03.12.2013
    Die französische Künstlerin Laure Prouvost ist mit dem renommierten Turner-Preis ausgezeichnet worden. Prämiert wurde ihre Videoinstallation "Wantee", eine fiktive Teestunde zwischen ihrem Großvater und dem Künstler Kurt Schwitters.
    Überraschend war die Entscheidung der Jury: Der diesjährige Turnerpreis, eine der bedeutendsten Auszeichnungen für Künstler der Gegenwartskunst, geht an die in London lebende Künstlerin Laure Prouvost.
    Prouvost wurde für ihre Videoinstallation "Wantee and Friends" augezeichnet, die im Tate Britain in London zu sehen war. Die Darstellung einer fiktiven Teestunde mit ihrem Großvater thematisiert das Werk von Kurt Schwitters und wurde von der Jury als "herausragend und bewegend" empfunden. Prouvost erhält als Siegerin ein Preisgeld von 25.000 Pfund (30.200 Euro). Die Arbeit der 35-jährigen Künstlerin ist nicht unumstritten, gilt als schwer zugänglich.
    Die Französin setzte sich gegen drei Mitbewerber durch, darunter auch der Deutsch-Brite Tino Sehgal, der für seine Performance-Kunst auf der documenta vorgeschlagen wurde. Neben dem Cartoonisten, Bildhauer und Trickfilmer David Shrigley gehörte er zu den Favoriten. Die vierte Nominierung hatte die Malerin Lynette Yiadom-Boakye erhalten.
    Die Auszeichnung wurde erstmals im nordirischen Londonderry verliehen, die Stadt, die lange Zeit nur für blutige Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten bekannt war. Londonderry ist in diesem Jahr "City of Culture" Großbritanniens (nicht zu verwechseln mit der "Kulturhauptstadt Europas"). Die Verleihung des Turner-Preises stellte den Höhepunkt des Kulturjahres in der nordirischen Stadt dar.
    Der "Turner Prize" gilt als die wichtigste Auszeichnung für britische Kunst und ist mit 25.000 britischen Pfund dotiert. Er wird seit 1984 vom Londoner Tate Museum an Künstler unter 50 Jahren verliehen, die entweder aus Großbritannien stammen oder dort arbeiten. In diesem Jahr fand die erste Verleihung außerhalb Englands statt. Die Werke der Künstler sind noch bis Januar in eigens eingerichteten Ausstellungsräumen in einer ehemaligen Kaserne in Londonderry zu sehen.
    bre mit abu, dpa, afp
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