Justiz

Der Mensch in der Robe

Von Heiner Dahl · 31.03.2014
Straftaten handeln von menschlichen Ausnahmesituationen. Sie verursachen emotional hoch aufgeladene Konflikte. Die werden im Gerichtsprozess kommunikativ nachgebildet und entschieden. Die höchste Verantwortung dafür tragen Richter. Dabei (er-)leben sie ein mehrfaches berufliches Paradoxon.
Sie müssen sich eine Aura nüchterner Objektivität geben, sind aber emotional eingebunden. Sie sollen rein rational nur der Wahrheit und Gerechtigkeit dienen, ihr Verhandeln und Urteilen erreicht aber oft die Grenze des emotional Tragbaren. Hinzu kommt ein stark emotionalisierter und emotionalisierender Einfluss. Gerade bei aufregenden Prozessen schwingen sich Medien oft zu maßgeblichen Tribunalen auf, oft bevor der Prozess überhaupt beginnt.
Heiner Dahl geht mit Richtern, Psychologen, Medienwissenschaftlern und Medienjuristen der Frage nach, inwieweit "der Mensch in der Robe" dem Idealbild des objektiven, unparteiischen, emotionsfreien Richters überhaupt entsprechen kann. Und fragt, wie viel davon ist Realität, wie viel ist real gelebte Fiktion?
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