"Illuminati"

13.05.2009
Nach dem Kinoerfolg von "Der Da Vinci Code" hat sich das Filmteam nun einen zweiten Dan-Brown-Bestseller vorgenommen: Der Historiker Robert Langdon begibt sich auf die Spur des seit Jahrhunderten bekannten Geheimbundes "Illuminati".
Nach dem Kinoerfolg von "Der Da Vinci Code" hat sich das Filmteam nun einen zweiten Dan-Brown-Bestseller vorgenommen: Der Historiker Robert Langdon (gespielt von Tom Hanks) begibt sich auf die Spur des seit Jahrhunderten bekannten Geheimbundes "Illuminati".

USA 2009, Regie: Ron Howard, Darsteller: Tom Hanks, Ewan Mc Gregor, Stellan Skarsgard, Armin Müller-Stahl, Ayelet July Zurer, 138 Minuten, ab 12 Jahre

Nach dem ausreichend großen Einspielergebnis von über 750 Millionen US Dollar für "Der Da Vinci Code – Sakrileg" machen sich Produzenten und Filmcrew an die zweite Verfilmung eines Dan Brown Bestsellers.

"Illuminati" ist zwar der Vorgängerroman, aber mit wenigen Worten wird klargemacht, weshalb sich der englische Historiker Robert Langdon (Tom Hanks) wieder am Schauplatz mysteriöser Ereignisse einzufinden hat. Auch wenn der Vatikan den Religionsskeptiker nach seinem Sakrileg-Auftritt nicht gerade liebt, kann nur er zur Lösung eines Rätsels beitragen, das nicht nur die Institution der Papstkirche, sondern gleich noch den Rest der Vatikanstadt und Rom auszulöschen droht.

In der Anfangssequenz erzeugt ein Teilchenbeschleuniger in Genf Antimaterie, die mit Materie vermischt eine gigantische Bombe ergäbe und die Gefahr besteht, denn der Behälter mit der brisanten Fracht wurde gestohlen. Zu gleicher Zeit stirbt in Rom der Papst und die für die Neuwahl favorisierten Kardinäle wurden allesamt entführt und einer nach dem anderen ermordet. Die Tötungsrituale offenbaren einen Täter – der seit Jahrhunderten bekannte Geheimbund der Illuminati. Religionsfeindliche Wissenschaftler mit Rang und Namen scheinen ihre Ächtung durch die Kirche rächen zu wollen und die alte Drohung, Rom würde im Licht verlöschen, passt zur Gefahr durch die wissenschaftliche Neuentwicklung der Antimaterie.

Natürlich weiß der Zuschauer alsbald, dass es sich hier nur um ein Ablenkungsmanöver handeln kann, zu sehr zersetzt sich die Kirche selbst in Kontroversen um konservative Hardliner und liberale Menschenfreunde.

Die Bombe, von wem auch immer gelegt, muss gefunden werden und dafür beginnen Prof. Langdon und seine Mitstreiterin, die Physikerin Vittoria Vetra (Ayelet July Zurer) schon bald ihr Puzzlespiel im alten Rom, das reichlich attraktive Schauplätze bietet, die für die ausführlichen Filmaufnahmen auf freiem Feld in Los Angelos nachgebaut wurden.

Wer am Verwirrspiel des Romans mit seinen 700 Seiten noch Spaß hatte, bekommt hier in 138 Minuten wieder nur - wie schon in "Sakrileg" - einen Raffmix geboten, der weder den Hauptakteuren noch dem eigenen Knobeln Raum gibt, und so einfach nicht genug Spannung aufkommen lässt. Dazwischen gibt es für die Millionen erhoffter, von Kultur- wie Kirchengeschichte unbeleckter Zuschauer wortreichen Nachhilfeunterricht. Der wird - die Materie gebietet das nun mal – vor allem von älteren Herren wie Armin Mueller-Stahl als einem konservativen Kardinal und einer einfallslos kreisenden Kamera geboten.

Für die überraschende Entblößung des ursächlichen Bösewichts wird am Ende auch noch die bis dahin erfreulich kirchenkritische Haltung aufgegeben, die immerhin in die ganz aktuellen Debatten um die Institution des Papstes passte.

Filmhomepage: "Illuminati"