Historische Tondokumente - Glanzvolle Wiedereröffnung mit Mozart

28.01.2006
Ein neues Haus am alten Platz! Mit der Eröffnung des wieder aufgebauten Hauses in der Bismarckstraße wird ein neuer Abschnitt in Geschichte und Perspektive dieser Bühne markiert. Die "Deutsche Oper Berlin" – schon der Name ist Programm – hat unter gewandelten historischen Bedingungen einzulösen, wofür 1912 die "Bürger-Oper" in Charlottenburg den Grundstein legte.
Mit einem Staatsakt wurde das Haus seiner Bestimmung übergeben, die Eröffnungspremiere ist dann ein Fest der Musik und der schönen Stimmen: Mozarts "Don Giovanni" in prominenter Besetzung.

"Westberlin hat sein neues Opernhaus in Besitz genommen: mit einer inneren Anteilnahme, einer freudigen Erregung, deren Tiefe ganz wohl nur der ermessen kann, der weiß, was die Bewohner so schmerzlich entbehrt haben, die sich seit der Zerstörung des einstigen 'Deutschen Opernhauses' im November 1943 fast zwanzig Jahre lang mit einer Behelfsbühne abfinden mussten!" So schrieb es Heinz Joachim in der "Welt". Das neue alte Haus wurde mit Mozart eröffnet, mit dem "Don Giovanni". Ferenc Fricsay wurde von der Kritik als Mozart-Dirigent von hohen Gnaden gefeiert, der für einen geschliffenen und vorbildlich transparenten Orchesterklang gesorgt hat. Stimmpracht wurde Dietrich Fischer-Dieskau als Don Giovanni bescheinigt, Walter Berry sei als Leporello nicht zu überbieten, Donald Grobe überraschte als Ottavio, den "herben Schmerz Donna Annas bettete Elisabeth Grümmer in Töne von ergreifender Innigkeit", Pilar Lorengars Elvira war in der "verzweiflungsvollen Innigkeit ebenso mächtig wie eindringlich".
Die Kritik überschlug sich - wir haben dieses Opernereignis wieder ausgegraben - freuen Sie sich auf den "Don Giovanni" in dieser Besetzung.


Historische Tondokumente
Eröffnung der Deutschen Oper Berlin am 24. September 1961

Wolfgang Amadeus Mozart
"Don Giovanni" - Dramma giocoso nach einem Libretto von Lorenzo da Ponte

Don Giovanni - Dietrich Fischer Dieskau, Bariton
Komtur - Josef Greindl, Bass
Donna Anna - Elisabeth Grümmer, Sopran
Don Ottavio - Donald Grobe, Tenor
Donna Elvira - Pilar Lorengar, Sopran
Leporello - Walter Berry, Bass
Masetto - Ivan Sardi, Bass
Zerline - Erika Köth, Sopran

Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
Leitung: Ferenc Fricsay

Konzertpause mit Nachrichten nach dem 1. Akt ca. 20:50 Uhr