Hambacher Musikfest

Achter im Wind

Das Mandelring Quartett
Das Mandelring Quartett © Uwe Arens/Künstlersekretariat Rolf Sudbrack
31.05.2016
Zum 20. Mal begrüßt das Mandelring Quartett seine Zuhörer zum Hambacher Musikfest. Im Festsaal des Schlosses und an anderen Spielorten steht immer besondere Kammermusik auf dem Programm. Wir bringen das Eröffnungskonzert vom vergangenen Mittwoch unter anderem mit dem Oktett von Ferdinand Ries und dem Quintett "Der Wind" von Franz Schreker.
Bis heute haben die Wiener Klassiker (die bekannten und weniger bekannten) einige schöne Vorlagen für Kammermusikfeste geliefert, die auch die großen Besetzungen feiern möchten. Und da muss es nicht immer Beethovens Septett oder Schuberts Oktett sein, sondern da kann man auch auf andere Werke zurückgreifen wie zum Beispiel das elegante und spielfreudige Achterstück von Ferdinand Ries. Dieser Mensch hatte das Problem, zeitgleich mit einem Bonner Landsmann in Wien zu wirken, neben dem nun wirklich niemand bestehen konnte. Ries gilt als wichtiger Schüler eben jenes Beethoven und steht doch in seinem Schatten bis heute.
"Der Wind" - eine Pantomime oder Tanz-Allegorie für fünf Instrumente von Franz Schreker klingt zunächst wie Musik von Claude Debussy. Doch bald zeigt sich der ganz eigene originelle Zugriff des Opernkomponisten auf die Farben der Instrumente im Bereich der Kammermusik. Das Eröffnungskonzert im Hambacher Schloss klingt mit César Francks beliebtem Klavierquintett in f-Moll aus, das zu den prägendsten Stücken der französischen, ja der europäischen Kammermusik des ausgehenden 19. Jahrhunderts gehört.
Das Hambacher Musikfest wurde 1997 vom in Neustadt/Weinstraße beheimateten Mandelring Quartett gegründet. Seit 20 Jahren also lädt das renommierte Ensemble immer in der Woche um das Fronleichnamsfest befreundete namhafte Künstler aus dem In- und Ausland zum gemeinsamen Konzertieren ein. Das Hambacher Schloss, die Pfarrkirche des geschichtsträchtigen Ortes in der Pfalz und einige Weingüter sind die Spielorte dieses intimen Festivals. Das Programm ist immer höchst abwechslungsreich. Selten oder nie zu hörende Werke stehen im Mittelpunkt, die entweder zu Unrecht vergessen sind oder die wegen ihrer großen oder speziellen Besetzung nur selten aufgeführt werden.
Hambacher Musikfest
Hambacher Schloss
Aufzeichnung vom 25. April 2016
Ferdinand Ries
Oktett op.128
Franz Schreker
"Der Wind" für Klavier, Violine, Violoncello, Klarinette und Horn
César Franck
Klavierquintett f-Moll
Laura Ruiz Ferreres, Klarinette
Ab Koster, Horn
Bence Bogányi, Fagott
Niklas Schmidt, Violoncello
Michael Rieber, Kontrabass
Lauma Skride, Klavier
Mandelring Quartett:
Sebastian Schmidt, Violine
Nanette Schmidt, Violine
Andreas Willwohl, Viola
Bernhard Schmidt, Violoncello