Führungswechsel

Grimme-Institut soll unabhängig bleiben

Moderation: Dieter Kassel · 09.04.2014
Der Grimme-Preis gilt als die wichtigste TV-Auszeichnung. Nun meldete die "FAZ", die Jury drohe wegen einer neuen Gesellschafterstruktur, die Unabhängigkeit zu verlieren. Geschäftsführer Uwe Kammann widerspricht dem Verdacht.
Die möglicherweise als neuer Gesellschafter eintretende Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) wolle die Unabhängigkeit der Jurys nicht antasten, sagte Kammann am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. Die Unabhängigkeit der Grimme-Preise werde als zentraler Wert erkannt: "Wenn die Jurys in irgendeiner Weise an der langen oder kürzeren Leine lägen, dann wäre die Qualität der Preisarbeit beschädigt. Aber das ist für mich in keiner Weise absehbar."
Kammann bestätigte die Existenz einer bereits paraphierten Rahmenvereinbarung, die noch von den Gremien beraten werden müsse. Danach würde sich das Land Nordrhein-Westfalen, einer der bisherigen Gesellschafter, aus der Finanzierung des Grimme-Instituts zurückziehen. Stattdessen übernehme dann als neuer Gesellschafter die LfM die bisherige Finanzierung von 400 000 Euro. Bei dem in der paraphierten Vereinbarung geplanten Vorschlagsrecht handele es sich nicht um ein Benennungs- oder Besetzungsrecht zugunsten der LfM, sondern lediglich um Anregungen, betonte Kammann. Es sei allein Sache der Institutes, solche Benennungen vorzunehmen.
Kammann begrüßt die Debatte über die geplante Umstrukturierung
Er begrüße die Debatte über die geplanten Umstrukturierungen beim Grimme-Institut, äußerte Kammann. Daran zeige sich, dass die Unabhängigkeit des Instituts in der Öffentlichkeit als wichtig eingeschätzt werde. Zugleich sensibilisiere diese Diskussion die Gesellschafter, weil sie sähen: "Alles, was wir tun, auch die leiseste Änderung an der Konstruktion, an den Statuten, an der Grundzusammensetzung auch von Gremien, wird sehr argwöhnisch betrachtet. Weil immer dieser Generalverdacht da ist, es könnte jetzt an der Unabhängigkeit im negativen Sinne geschnitzt werden." Das zeige auch die "Wächterfunktion", die Öffentlichkeit habe.
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