Europäische Kulturhauptstadt

Mons setzt aufs Digitale

Fotos im 2015 eröffneten Memorial Museum in der Kulturhauptstadt Mons, die einen französischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg zeigen. Im Hintergrund sind Videoleinwände zu sehen.
Fotos im 2015 eröffneten Memorial Museum in der Kulturhauptstadt Mons, die einen französischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg zeigen. © picture alliance / dpa / Olivier Hoslet
Barbara Renno im Gespräch mit Britta Bürger · 04.04.2015
Ein wahrer Ausstellungsreigen beginnt an diesem Osterwochenende in der Europäischen Kulturhauptstadt Mons. Die Kulturjournalistin Barbara Renno ist hingefahren und berichtet, wie sich das belgische 90.000-Einwohner-Städtchen präsentiert.
Gut 90.000 Einwohner leben in dem mittelalterlichen belgischen Städtchen Mons - dieses Jahr Europäische Kulturhauptstadt. Ein Ort mit interessanter Vergangenheit, und wenn es nach den IT-Entwicklern geht, die sich dort niedergelassen haben – auch mit Zukunft.
An diesem Osterwochenende beginnt in Mons ein wahrer Ausstellungsreigen. Der programmatische Leitbegriff lautet "Metamorphose". "Kunst trifft Technologie trifft Stadtumbau", auf diese Formel brachte es Kulturjournalistin Barbara Renno im Deutschlandradio Kultur. Die Stadt befindet sich mitten in einem Umwandlungsprozess. Dafür sinnbildlich stehe die Artothek, angesiedelt in einem alten, teils zerstörten Kloster im Zentrum der Stadt, in dem die Sammlungen von zwölf Museen in der Region digital vereint werden sollen. "Ein Museum über das Museum", so beschreibt es Barbara Renno. "Man sieht aber auch tatsächlich reale Kunstwerke. Dort werden Kunstwerke auch restauriert, digitalisiert und das fast alles vor den Augen der Besucher."
Alte Gebäude präsentieren sich umgebaut und transformiert. Besonders beeindruckt hat Barbara Renno das alte Wasserwerk, in dem sich heute das Mons Memorial Museum befindet, in dem an die Weltkriege erinnert wird. "Das Museum ist keine Militärleistungsschau", so Renno, "sondern ein mit modernster Digitaltechnik ausgestatteter interaktiver Debattenraum". So würden zum Beispiel das Grauen der Schlachten des Ersten Weltkrieges eindrucksvoll vermittelt und die damaligen Propagandamethoden entlarvt.
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