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DFB-Affäre
"Wenn richtig ermittelt wird, kommt alles ans Licht"

Der DFB sieht nach der Veröffentlichung des Freshfields-Untersuchungsberichts keinerlei Anzeichen für einen Stimmenkauf. Doch für Thomas Kistner von der Süddeutschen Zeitung erhärten sich die Indizien. Allein Beckenbauers Überweisung nach Katar "stinke zum Himmel".

Thomas Kistner im Gespräch mit Marina Schweizer | 05.03.2016
    Der Journalist Thomas Kistner von der Süddeutschen Zeitung
    Der Journalist Thomas Kistner von der Süddeutschen Zeitung (imago stock & people)
    Es spreche viel dafür, dass die "WM auf die übliche, schmierige Tour erworben" worden sei, sagte der Sportjournalist Thomas Kistner von der Süddeutschen Zeitung. Das Beckenbauer oder Robert Schwan nach Katar überwiesen hätten, stinke an sich schon zum Himmel.
    Es sei bekannt, dass das Empfängerkonto, die Firma Kemco, viele Jahre eine "astreine Schmiergeldstation im großen FIFA-Umfeld war."

    Ermittlungen bei der Schweizer Bundesanwaltschaft und dem FBI
    Der DFB könne sich sicher nicht zurücklehnen, denn die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittle und vor allem auch das FBI. "Wenn richtig ermittelt wird, dann kommt auch ans Licht, was damals wirklich passiert ist", prognostizierte Kistner.
    Man müsse im Zuge der ganzen Geldströme auch den FIFA-Präsidentschaftswahlkampf 2002 von Sepp Blatter unter die Lupe nehmen. Denn die Beckenbauer-Zahlung wurde direkt nach der Wiederwahl Blatters initiert und zugleich gebe es die Aussage vom Ex-DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach, dass Beckenbauer die Wahl von Blatter finanziell unterstützt habe.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 05. September 2016 in unserer Mediathek nachhören.