Ende für die Mittelwelle

Umsteigen ins digitale Zeitalter

Digitalradioday - Dr. Willi Steul (Intendant Deutschlandradio)
Das Deutschlandradio setzt auf das Digitalradio als Technologie der Zukunft © ©Deutschlandradio-Bettina Straub
Willi Steul im Gespräch mit Marianne Allweis und André Hatting  · 29.12.2015
Pünktlich zum neuen Jahr beendet das Deutschlandradio den Sendebetrieb auf Mittelwelle. Jahrzehntelang war das für den Hörfunk der wichtigste Verbreitungsweg, deshalb zeigt der Intendant Willi Steul Verständnis für nostalgische Gefühle mancher Hörer.
Deutschlandradio wolle die Mittelwelle abstellen, da es eine alt gewordene Technologie sei, sagte der Intendant Willi Steul im Deutschlandradio Kultur. "Auch wir im Radio wollen umsteigen ins digitale Zeitalter." Die Mittelwelle sei außerordentlich teuer und koste genauso viel wie die viel häufigeren UKW-Sender, weil sie so viel Strom verbrauche. "Das ist der eigentliche Kostentreiber", sagte Steul.
Neue Investition mit viel Schwung
Jeder Haushalt zahle 17,50 Euro im Monat Rundfunkgebühr, von denen nur 48 Cent an das Deutschlandradio flössen. "Wir erhalten kein Geld mehr für den Betrieb der Mittelwelle als alter Technologie und wir investieren mit viel Schwung in diese neue Technologie DAB, das Digitalradio." Diese zukunftsweisende Technologie sei in Deutschland erfunden worden und 1987 bei der Funkausstellung IFA vorgestellt. "Es können uns heute schon über das Digitalradio in Deutschland mehr Menschen hören als uns über UKW hören können." Auch die Verkaufszahl der Geräte steige.
Ende von UKW in Sicht
Steul sagte, dass er damit rechne, dass irgendwann zwischen 2025 und 2030 auch der UKW-Betrieb abgestellt und nur noch über DAB verbreitet werde. Das spare einmal Geld und sei ökologisch, weil nicht mehr so viel Strom verbraucht werde.
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