"Diese alltägliche Diskriminierung, darum geht es"

13.04.2011
Die argentinische Choreografin Constanza Macras befasst sich in "Berlin Elswhere" an der Schaubühne damit, wie Menschen ausgegrenzt oder diskriminiert werden. "Wir untersuchen, wie wir selbst andere diskriminieren", sagt Macras.
Susanne Burkhardt: Sehen Sie in Berlin – eine Stadt, die einst geteilt war – eine eingesperrte Stadt?

Constanza Macras: Für mich ist Berlin eher eine Metapher für einen Ort, an dem Diskriminierung stattfindet. Deutschland hatte ja nicht so viele Kolonien wie Frankreich oder England, sodass diese Diskriminierung hier nicht die betrifft, die aus den Kolonien kommen. Die Ausgrenzung betraf die eigenen Nachbarn. Menschen, die gemeinsam in der Stadt wohnten - in den Dreißigerjahren unter Hitler, später gegen die Vietnamesen in der DDR.

Im Stück geht es nicht direkt darum, sondern wir untersuchen, wie wir selbst andere diskriminieren, ohne es vielleicht selbst zu bemerken, aber auch, wie wir selbst diskriminiert werden – und auch das nicht mehr. Immigranten aus China in den United States, die haben keine Rechte. Selbst die türkischen Arbeiter, die nach Deutschland kamen, hatten anfangs keine zivilen Rechte. Sie sollten kommen, arbeiten und dann wieder abhauen. Diese alltägliche Diskriminierung, darum geht es in dem Stück. Wir realisieren sie manchmal kaum, und übergehen sie einfach.

(…)


Das vollständige Gespräch mit Constanza Macras können Sie bis zum 13.9.2011 als
[url=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2011/04/13/drk_20110413_1918_f1b0e790.mp3
title="MP3-Audio" target="_blank"]MP3-Audio[/url] in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
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