Die schöne Sportstadt Hamburg

Von Frauen-Volleyball bis Hockey-Verein

VT Aurubis Hamburg
Spielerin des Volleyballvereins VT Aurubis Hamburg © picture-alliance / dpa / Foto: Thomas Eisenhuth
Von Knut Benzner · 17.04.2016
Die Stimmung in Hamburg nach dem "Olympia-Nein"? Es kommt wohl darauf an, wen man fragt. Die regierende SPD war zwar geschockt – entrüstet war sie nicht. Die Hansestadt hat doch so viel anderen schönen Sport zu bieten – auch wenn es regnet. Eine Glosse.
Fast zwei Millionen Einwohner, 812 Vereine, in denen wiederum 580.000 Tausend Mitglieder organisiert sind – die Mehrzahl vermutlich in nicht-olympischen Sportarten wie Wasserski, Bowling oder Billard.
Spaß beiseite.
60 Bundesligamannschaften – fragen Sie mich nicht, welche. Fußball, klar, der ruhmreiche HSV, abhängig von einem Logistikunternehmer, nicht zu verwechseln mit dem Gurkenkönig, ebenfalls Hamburg.
"Wie lange braucht diese Gurke?"

Auch die Hamburger müssen sparen

Der Logistikunternehmer liebt seine Heimatstadt so sehr, dass er seine Logistik in die Schweiz nach Schindellegi, Kanton Schwyz ausgelagert hat. Wir müssen alle sparen. Die einen Steuern, die anderen Tore.
"Nach der Installation der Tor-Software auf unserem Computer sehen wir andere Computer, die ebenfalls die Tor-Software installiert haben."
Is´klar.
HSV-Handball? Pleite. Zusammenbruch im Netz des Niedergangs;
Frauen-Volleyball des VT Aurubis Hamburg, ehemals TV Fischbek? Alles im Netz resp. in der Grütze. Tennis am Rothenbaum?
"Und so kam es, dass es während des 92. Deutschen offenen Tennisturniers auf dem Platz regnete, während im sonstigen Hamburg die Sonne schien."
Was, zugegeben, selten vorkommt. Die Trabrennbahn in Bahrenfeld? Flohmarkt statt Pferde. Die Galopprennbahn in Horn? Heftige Stürme, hastiges Geläuf.

Hamburg ist das Hockey-Hoch

Bleibt Hockey. Hamburg ist das Hockey-Hoch, die Konzentration in den beiden Hallenhockey-Ligen ist so hoch, dass sowohl die Damen wie die Herren auf den Mannschaftsbus verzichten und die S-Bahn nehmen können.
"Ja, ja wir machen ziemlich viel mit Hockey und das ist eigentlich alles."
Alles? Mitnichten. Hamburg hat eine Skihütte, fünf Zwei-Bett und ein Sechs-Bettzimmer, wenn man mit den Skihasen mal ein bisschen enger zusammen rücken will,...
"So, gute Nacht."
Und Hamburgs höchster Berg ist der Hasselbrack, 116 Meter hoch, denn Hamburg hat die meisten organisierten Skiläufer Deutschlands. Folgerichtig auch ganz viele Sportgeschäfte mit Lifestyle und Geschäfte mit dem Sport, also Sportrechtevermarkter, weil schließlich jeder das Recht auf Sport haben sollte.
Was macht eigentlich Uwe Seeler? Was soll er machen? Demnächst 80 werden, sein Neffe Christian ist Intendant des Ohnsorg-Theaters und sein Enkel spielt in Bremen – Hamburg ist das Tor zur Welt und Werder hat den Schlüssel.
Echt abgefahrn.
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