Bundesverband Deutscher Stiftungen: Reiche wollen mit Stiftungen etwas bewegen

06.08.2010
In der Diskussion um Vermögensteuer und Spendenverhalten Wohlhabender hat Hermann Falk vom Bundesverband Deutscher Stiftungen der Ansicht widersprochen, reiche Deutsche würden ihr Geld in Stiftungen investieren, um es dem Finanzamt vorzuenthalten.
"Wir sehen vor allem die Motivation bei solchen Persönlichkeiten, dass sie etwas bewegen wollen, sie wollen ein Lebensthema angehen", sagte Falk. Wohlhabende würden förmlich "brennen", dort etwas zu tun, "wo bisher der Staat oder auch die Wirtschaft noch nicht entsprechend ihren Vorstellungen gehandelt" hätten. Die "steuerliche Betrachtung" tritt nach Meinung Falks dabei "ganz zurück".

Dass – anders als in den USA - Vermögende hierzulande ihr Engagement kaum öffentlich machen, führt Falk vor allem auf kulturelle Unterschiede zurück. Während in den USA eine "ausgeprägte Kultur des Erfolgs und auch des Darüber-Redens" herrsche, traue man in Deutschland noch nicht so richtig der " Integrität der unternehmerischen Erfolgsgeschichten", sagte Falk. "Ich wünsche mir auch diese charismatische Persönlichkeit, so ähnlich wie Warren Buffett, der (…)seine Kollegen im Milliardärsklub motiviert, Ähnliches zu tun."

Auf Initiative des US-Großinvestors Buffett und des Microsoft-Gründers Bill Gates hatten mehrere US-Milliardäre angekündigt, mindestens die Hälfte ihres Vermögens wohltätigen Zwecken zuzuführen.


Das vollständige Gespräch mit Hermann Falk können Sie bis zum 6.1.2011 als
[url=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/08/06/drk_20100806_1609_dc9cd9c1.mp3
title="MP3-Audio" target="_blank"]MP3-Audio[/url] in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.