Berlinale

Promi-Vielfalt in einer exzentrischen Welt

US-Schauspieler Bill Murray gestikuliert bei der Pressekonferenz zu dem Film "The Grand Budapest Hotel"
US-Schauspieler Bill Murray spielt im Wettbewerbsbeitrag "The Grand Budapest Hotel" mit. © dpa / picture alliance / Jörg Carstensen
Von Susanne Burg · 06.02.2014
Wie es Wes Anderson geschafft habe, die vielen Stars in seinen Film zu locken? "Lange Arbeitszeiten und wenig Lohn, dazu trocken Brot", antwortete Bill Murray bei der Pressekonferenz zum Eröffnungsfilm der diesjährigen Berlinale.
Es ist eine bunte, skurrile, exzentrische, sehr eigene Welt im Grand Budapest Hotel. Eine Wes-Anderson-Welt.
Ralph Fiennes spielt den weltgewandten, charmanten, eleganten Concierge Gustave H. im Grand Budapest Hotel in den 1930er-Jahren. Er weiß, wie er seine Gäste glücklich macht, vor allem die älteren Damen. Eine von ihnen, die etwas verwelkte Madame D., vermacht ihm ein wertvolles Gemälde. Den Angehörigen von Madame D. gefällt das gar nicht, und so entspinnt sich eine turbulente Jagd auf Kunst und Kopf von Gustave H., und von seinem Vertrauten, dem Pagen Zero Moustafa.
Und wenn hinter jeder Hotel-, Skilift- und Gefängnistür wieder ein bekanntes Gesicht auftaucht, sieht man in Gedanken Wes Anderson vor sich, wie er sich einen Spaß daraus macht, noch einen Prominenten und noch einen und noch einen in einen Dreiminutenauftritt zu pressen. Bill Murray, Tilda Swinton, Harvey Keitel, Edward Norton, Willem Dafoe – sie alle treten auf. Und so ist bei der Pressekonferenz dann auch eine der ersten Fragen, wie Wes Anderson es geschafft hat, all diese Leute zusammenzubringen.
Bill Murrays Erklärung: Uns wurden lange Arbeitszeiten und wenig Lohn angeboten.
Und trocken Brot, fügt er hinzu.
Eine Chance für Exzentrik
Ja, und ein bisschen Spaß hatten sie auch. Offensichtlich auch dabei, sich in unvorteilhafte Uniformen stecken zu lassen wie Edward Norton, der erklärt, dass Wes Anderson enge Hosen und Schulterpolster mag und er, Edward, das gerne für ihn trage. Oder Tilda Swinton, die als schrullige, faltige Madame D. auftritt.
Sie sehe aus wie Madame D., wenn sie ungeschminkt sei, erklärt Tilda Swinton. Wes Anderson lüftet schließlich das Geheimnis:
"Eine Sache, die ich gelernt habe, ist: Wenn du einen Schauspieler dazu bringen willst, eine Rolle abzulehnen, dann musst du ihm eine bestimmte Rolle anbieten. Dann sagen sie nämlich: Ich mag aber alle andere Rollen lieber."
Wes Anderson hat die Schauspieler stattdessen gefragt, welche Rollen sie spielen wollen. Und so kann dann auch im neuen Film des texanischen Regisseurs so mancher Schauspieler seine Exzentrik voll ausleben.
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