Bahman Nirumand

Irans Künstler hoffen auf mehr Freiheit

Bahman Nirumand auf der Frankfurter Buchmesse 2012
Bahman Nirumand auf der Frankfurter Buchmesse 2012 © dpa / picture alliance / Arno Burgi
Bahman Nirumand im Gespräch mit Anke Schaefer und Christopher Ricke · 21.07.2015
Nach dem Besuch von Vizekanzler Sigmar Gabriel im Iran hofft die deutsche Wirtschaft auf volle Auftragsbücher, die iranischen Kulturschaffenden hoffen derweil auf mehr Freiheit. Warum sie vorsichtig optimistisch sein können, weiß der iranisch-deutsche Autor Bahman Nirumand.
Der iranische Präsident Hassan Rohani hat den Künstlern und Schriftstellern des Landes schon einiges versprochen. Rohani habe mehrmals gesagt, dass Kunst ohne Freiheit nicht gedeihen könne, sagte der iranisch-deutsche Autor Bahman Nirumand im Deutschlandradio Kultur. Das habe Hoffnungen geweckt, die aber noch nicht eingelöst worden sein.
Jetzt nach dem Atomabkommen könnte es aber so weit sein:
"Ich denke, jetzt hat Rohani vielleicht durch dieses Atomabkommen mehr Möglichkeiten, mehr Macht, (...) das, was er angekündigt hat, (...) auch zumindest zu einem Teil durchzusetzen."
Die iranische Gesellschaft ist tief gespalten
Doch zu optimistisch will Bahman auch nicht sein: Die Entwicklung im Iran könne man nicht genau vorhersagen. Die iranische Gesellschaft sei tief gespalten. Der eine Teil strebe nach Freiheit, der andere wolle die Traditionen bewahren. Es gebe einen regelrechten Kulturkampf deswegen im Iran. "Wie dieser Kampf ausgeht, das weiß man nicht", sagte Nirumand.
Im jedem Fall rechnet der Autor aber damit, dass die Beziehungen von iranischen Künstlern ins Ausland wieder besser werden. Die Sanktionen hätten den Austausch stark eingeschränkt, betonte er.
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