Der tägliche Wahnsinn im Jazzclub
Jannis Zotos im Gespräch mit Vincent Neumann · 11.07.2016
Was treibt einen an, einen Jazzclub zu betreiben - Idealismus oder Wahnsinn? Der Chef des "b-flat" in Berlin, Jannis Zotos, berichtet über Schönes und Tragisches aus mehr als 20 Jahren seines Clubs.
Jannis Zotos hat das "b-flat" vor mehr als zwei Jahrzehnten gegründet. In dem Club treten Jazzmusiker auf, auch Blues-Konzerte und Swing-Partys finden dort statt.
Ständiges Auf und Ab
Kurz nachdem das "b-flat" in Berlin-Mitte sein 20-jähriges Jubiläum feierte, musste der Club seine langjährigen Räume verlassen. Der Mietvertrag wurde nicht verlängert. Tragisch und traurig zugleich, aber immerhin wurde in kürzester Zeit ein neuer Ort in der Nähe gefunden, der nun am Freitag, den 15. Juli eingeweiht wird. Mit dem Betreiber des Clubs Jannis Zotos reden wir über die Tradition seines Clubs und über den "Wahnsinn", überhaupt einen Jazzclub zu betreiben.
Im "b-flat" - damals noch in der Rosenthaler Straße in Berlin-Mitte - fanden auch Tanzkurse für Swing statt.© picture-alliance / dpa
Vor 20 Jahren, als es losging mit dem b-flat, habe er in vielen Dingen eine gewisse Blauäugigkeit besessen, auch wenn sich der Club dann sehr gut entwickelt habe, betont Zotos im Interview. Heute brauche man ein gutes Konzept, viel Mut und natürlich, nach wie vor, die Liebe zur handgemachten Musik.
"Der neue Ort inspiriert uns zu neuen Gedanken", sagt Zotos. Auf vielen Erfahrungen werde aufgebaut, aber das programmatische Spektrum werde sich mit großer Wahrscheinlichkeit noch erweitern.
Eine Konkurrenz zu anderen Jazz-Clubs in der Stadt sieht er übrigens nicht, im Gegenteil: "Wir fühlen uns mit den anderen freundschaftlich verbunden". Beim Eröffnungskonzert wird Zotos selbst auf der Bühne stehen und den neuen Ort mit seiner "Kompagnia" eröffnen.
