Arved Fuchs

Polar-Abenteurer und Chronist des Klimawandels

Polarforscher Arved Fuchs
Polarforscher Arved Fuchs © Brigitte Ellerbrock
25.10.2016
Seit mehr als 35 Jahren treibt es Arved Fuchs mit seinem legendären Hai-Kutter "Dagmar Aaen" in die extremen arktischen Zonen – und längst ist aus dem gelernten Seemann und Abenteurer ein Mahner und Chronist des Klimawandels geworden.
Er ist der erste Mensch, der sowohl den Nordpol als auch den Südpol innerhalb eines Jahres zu Fuß erreicht hat: Der Polarforscher Arved Fuchs. Er überquerte das grönländische Packeis mit einem Hundeschlitten, umfuhr Nord und Südamerika ohne Hilfe von Eisbrechern und paddelte ums Kap Horn.
"1984 sind wir mitten im südlichen Winter mit zwei Faltbooten dahingefahren, und auch damals gab es noch kein GPS. Wir sind dann mitten im Winter um dieses Kap Horn gepaddelt, völlig abgeschnitten und ohne Kontakt nach draußen. Das ist bis heute meines Wissens die einzige Umrundung Kap Horns mit einem Faltboot geblieben. Ich weiß auch, warum, ich würde es auch kein zweites Mal versuchen wollen, aber immerhin, es hat geklappt."
Gerade ist er von seiner Expedition "Ocean Change" zurückgekehrt. Dafür waren Arved Fuchs und seine Crew rund ein Jahr und 21 000 Seemeilen von Hamburg über Westafrika bis in die antarktischen Gewässer unterwegs. Während der Reise führte er ein Mülltagbuch.

"Man muss die Welt zeigen, wie sie ist"

"Man fährt da nicht durch ein Meer von Plastiktüten, sondern dieses Plastik wird aufgerieben. Es ist so ein Granulat, es sinkt ab in gewissen Tiefen, so dass es nicht für uns immer visuell feststellbar ist. Aber dann kommt man wiederum an Strände, wo auch niemand wohnt, in völlig abgelegenen Regionen, Feuerland, Patagonien, wo dann plötzlich die Flipflops, die Plastiktüten, die Cremedosen, die weggeworfene Windjacke plötzlich an den Strand gespült wird. Da ist im Umkreis von 100 Kilometern niemand, der da wohnt, das heißt, es wird irgendwann wieder an die Strände herangespült. Ich glaube, es ist wichtig, dass hier so ein Bewußtsein geschaffen wird, dass wir mit dem Plastik, dem Müll einfach anders umgehen müssen, weil das so lange existent bleibt."
Seit mehr als 35 Jahren treibt es den gelernten Seemann immer wieder mit seinem legendären Hai-Kutter "Dagmar Aaen" in die extremen arktischen Zonen – und längst ist aus dem Abenteurer ein Mahner und Chronist des Klimawandels geworden.
"Ich stehe in der Pflicht des Chronisten. Ich kann nicht einfach zurückkommen und schöne Bilder von Eisbären oder sonst was zeigen ohne darauf hinzuweisen, dass diese Spezies bedroht ist. Das heißt, man muss die Welt zeigen, wie sie ist, mit ihren Konsequenzen."
Mehr zum Thema