372. Wartburgkonzert

Böse Blumen

Der Schauspieler Dominique Horwitz
Der Schauspieler Dominique Horwitz © picture alliance / dpa / Horst Galuschka
07.01.2015
Im 19. Jahrhundert sorgte Baudelaires Gedichtband „Les Fleurs Du Mal“ für einen Eklat. Im 372. Wartburgkonzert, das wir an dieser Stelle wiederholen, las Dominique Horwitz die morbiden und extravaganten Gedichte. Im Kontext der Klavierwerek von Debussy, Satie, Skrjabin, Liszt und Gershwin entstand eine extravagante und auch erhellende Stimmung.
Nur rund zwei Wochen nach dem Erscheinen des Gedichtbandes mit dem Titel "Les Fleurs du Mal" leitete die französische Staatsanwaltschaft gegen Charles Baudelaire ein Verfahren wegen Gotteslästerung und Beleidigung der öffentlichen Moral ein. Keine zwei Monate später verurteilte ihn das Gericht zu einer Strafe von 300 Francs und verbot darüber hinaus einige der Gedichte. Das konnte jedoch nicht verhindern, dass "Die Blumen des Bösen" eine literarische Kettenreaktion auslösten: Das Morbide, Exotische, Extravagante und Vitale hielt als gestalterische Kategorie allgemein Einzug in die schriftstellerische Kunst.
Die Gedichte aus der epochemachenden Sammlung Baudelaires bekommen im Kontext der Klavierwerke Claude Debussys, Alexander Skrjabins, Franz Liszts, Erik Saties und George Gershwins eine neue Qualität. Der bekannte und äußerst vielseitige Schauspieler und Chansonier Dominique Horwitz tritt hierbei in einen kreativen Dialog mit dem Pianisten Christoph Grund.
372. Wartburgkonzert
Palas der Wartburg, Eisenach
Aufzeichnung vom 12. Juli 2014
Musikalisch-literarischer Abend
Werke von Claude Debussy, Alexander Skrjabin, Franz Liszt, Erik Satie und George Gershwin
Dominique Horwitz liest aus „Die Blumen des Bösen" (1860) von Charles Baudelaire
Am Klavier: Christoph Grund