Rock'n'Roll-Legende gestorben

    Trauer um Chuck Berry

    Die Rock'n'Roll-Legende Chuck Berry bei einem Auftritt in Berlin.
    Die Rock'n'Roll-Legende Chuck Berry bei einem Auftritt in Berlin. © dpa-Zentralbild
    19.03.2017
    Mit Chuck Berry ist einer der einflussreichsten Musiker der Rock'n'Roll-Geschichte gestorben. Der Gitarrist und Sänger wurde bekannt durch Hits wie "Johnny B. Goode". Er prägte den Sound der Beatles und Rolling Stones maßgeblich. Der US-Musiker wurde 90 Jahre alt.
    Von den Beatles bis zu Motörhead - es gibt wohl kaum eine Band, die ihr Werk dem Rock-'n'-Roll widmete und nicht ausdrücklich von Chuck Berry beeinflusst wurde. Der Sänger und Gitarrist gilt als einer der Gründungsväter des Rock 'n' Roll. Nun ist Chuck Berry im Alter von 90 Jahren zu Hause in Missouri gestorben. Das bestätigte die dortige Polizei auf Facebook.

    Von Muddy Waters entdeckt

    Berry wurde 1926 in St. Louis geboren und lernte bereits als Kind Gitarre spielen. Als junger Mann schlug er sich mit Gelegenheitsjobs durch und geriet desöfteren auch mit dem Gesetz in Konflikt. Nebenbei trat er in Clubs auf und wurde dort von Blues-Legende Muddy Waters entdeckt.
    1955 nahm er die erste Single auf: "Maybellene". Es folgten zahlreiche Hits wie "Sweet Little Sixteen" und "Johnny B. Goode". Berry wurde zu einem der ersten schwarzen Musikstars in den USA, der auch beim weißen Publikum Erfolg hatte.
    In den 1950er-Jahren wurde Berry mit Hits wie "Johnny B. Goode" und "Roll Over Beethoven" bekannt. Bands wie die Beatles und die Rolling Stones nahmen ihn zum Vorbild. Als einer der ersten Musiker überhaupt wurde Berry damals in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Das war 1986.
    Der Ausnahmegitarrist beeinflusste mit seinen Songs und Gitarrenriffs unzählige andere Musiker und Bands, darunter die Beatles, die Rolling Stones, Bruce Springsteen und Led Zeppelin.

    Reaktionen von Mick Jagger und Brian Wilson

    So groß sein Einfluss war, so groß ist auch die Bestürzung der Musikerkollegen von Chuck Berry. Rockstar Bruce Springsteen würdigte ihn auf Twitter als den "größten" Interpreten und Gitarristen in der Geschichte der Rockmusik und den wichtigsten Komponisten des "puren Rock 'n' Roll".
    Die Rolling Stones ehrten Berry ebenfalls via Twitter als "wahren Pionier des Rock 'n' Roll". "Chuck, du warst unglaublich und wir werden deine Musik für immer in uns tragen", so Mick Jagger. Der Sänger dankte ihm via Twitter für "all die inspririerende Musik".
    Auch Beatles-Schlagzeuger Ringo Starr verneigte sich vor "Mr. Rock 'n' Roll". US-Musiker Lenny Kravitz erklärte: "Keiner von uns würde hier sein ohne dich." Beach-Boys-Gründer Brian Wilson bezeichnete Berry als "große Inspiration" für sein Schaffen.
    In den vergangenen Jahren war es ruhig geworden um Chuck Berry. Vor seinem Tod hieß es aber, bald solle sein erstes neues Album nach vier Jahrzehnten erscheinen. Das hatte der Musiker bei seinem 90. Geburtstag im vergangenen Oktober angekündigt. Die Platte soll schlicht "Chuck" heißen und seiner Frau gewidmet sein, mit der er fast sieben Jahrzehnte verheiratet war. Eines der letzten Statements von Berry ging an seine Frau:
    "Mein Schatz, ich werde alt! Ich habe an dieser Platte lange Zeit gearbeitet. Jetzt kann ich meine Schuhe an den Nagel hängen."
    (ahe/mau)