Lollapalooza-Festival in Berlin

Rock-Sause als US-Franchise

Lollapalooza Festival auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin
Fans feiern auf dem Lollapalooza Festival den Auftritt der Band Seeed auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin. © picture alliance / dpa / Foto: Gregor Fischer
Von Martin Risel · 14.09.2015
Zum ersten Mal fand das Musikfestival Lollapalooza auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof statt, wo Seeed oder Muse spielten. Das Festival war aber nicht nur als Happening für Musikfans gedacht, dahinter stecke auch ein Machtkampf der Musikindustrie, sagt Musikkritiker Martin Risel.
Berlin gilt zwar als deutsche und internationale Musik-Metropole, ein richtig großes Rock-Festival von entsprechendem Format gab es bisher allerdings nicht. Jetzt aber fand am Wochenende auf dem ehemaligen Flughafen in Berlin-Tempelhof erstmals Lollapalooza statt mit knapp 50 Bands und vier Bühnen. Kein Berliner Eigengewächs, sondern der erste europäische Ableger eines großen US-Festivals, dahinter steht auch der weltgrößte Konzertveranstalter Live Nation.
"Jetzt geht es eben nur mit Hilfe aus den USA", sagt Musikkritiker Martin Risel im Deutschlandradio Kultur.
"Dahinter steht die weltgrößte Konzertkrake Live Nation. Denen gehören mehrheitlich diese Anteile an diesem Festival."
Das sei "ein Kampf der Krake Live Nation", die in Europa Fuß fassen wolle, um CTS Eventim, die größte deutschen Konzertagentur, zu bekämpfen. Die wiederum wolle international aktiver werden.
"Das sind wirklich Wirtschaftsmächte, die da gegeneinander kämpfen und dabei nutzt man diese bekannte Marke Lollapalooza, die es in Chicago gibt und inzwischen auch in Südamerika."
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