Liszt-Haus Weimar

Authentisches Interieur der Gründerzeit

Von Carola Malter · 14.01.2015
Es hatte auch wirtschaftliche Gründe, dass Franz Liszt 1869 nach Weimar zurückkehrte. Der illustre Hofstaaat des berühmten ungarischen Komponisten sollte die knappen Kassen von Großherzog Carl Alexander auffüllen. In Liszts letzter Wohnung, heute ein Museum, scheint es, als sei der Komponist nur kurz ausgegangen.
1869 kam Franz Liszt zum zweiten Mal nach Weimar. Großherzog Carl Alexander hatte den berühmten Freund erfolgreich gelockt. Der Komponist war nicht nur musikalisch ein Revolutionär. Die "Lisztomanie" war durchaus auch wirtschaftlich attraktiv. Denn der illustre Hofstaat des Komponisten sollte die knappen Kassen des Großherzogs auffüllen.
Das erste Mal war Franz Liszt 1848 als Hofkapellmeister nach Weimar gekommen. Als Komponist, Dirigent und Kulturmanager wirbelte er die kleine thüringische Stadt ordentlich durcheinander. Liszt wohnte damals bis 1861 in der Villa Altenburg an der Jenaer Straße, gemeinsam mit der Fürstin Carolyne von Sayn-Wittgenstein. Gut neun Jahre, 1869, später kam er wieder; allerdings allein und nur für die Sommermonate; im Winter bevorzugte er doch Rom und Budapest.
Nur mal kurz ausgegangen
Bis zu seinem Tod 1886 hielt der ungarische Komponist Hof in der Marienstraße 27. Heute ist dort das Liszt-Haus, ein kleines Musikmuseum. Die letzte Wohnung von Franz Liszt ist heute mit den originalen und rekonstruierten Möbeln sowie den restaurierten Textilien und Portieren als authentisches Interieur der Gründerzeit zu erleben. Es scheint, als ob der Komponist nur eben mal kurz ausgegangen ist.
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