Leidenschaft zum Überleben

Von Jan Tengeler · 17.03.2012
Die Roma kommen ursprünglich aus Nordindien, das sie seit dem 5. Jahrhundert in verschiedenen Auswanderungswellen verlassen haben. Das Musizieren war eine der wenigen Tätigkeiten, die sie auch unterwegs ausführen konnten. Das Wort Zigeuner verweist auf Ägypten, wo im Mittelalter der Ursprung dieser Volksgruppe vermutet wurde.
Sie sind in die ganze Welt gezogen, vor allem aber nach Europa. Dort leben heute circa zehn Millionen Roma, die Hälfte von ihnen auf dem Balkan. "Europas beweglichste Bürger" hat Günter Grass sie einmal genannt. Doch als umherziehendes Volk kann man sie nur noch bedingt bezeichnen, nicht nur in Mitteleuropa sind die meisten Roma sesshaft geworden. Aber nach wie vor haben sie überall einen schweren Stand und sind verschiedenen Diskriminierungen ausgesetzt.

Ihre Geschichten und ihre Musik werden direkt überliefert. Als Volksgruppe bleiben sie lieber unter sich, so dass es bis heute eine klar umrissene Romakultur gibt.

Die "Lange Nacht" sucht im weiten Feld dieser Kultur nach Mythen und Realität. Musik bringt die Geschicke und den Charakter dieses Volkes mit unbändiger Lebensfreude und abgrundtiefem Schmerz leicht und virtuos auf den Punkt.

Auszug aus dem Sendungsmanuskript:

Die Ursprünge der Roma liegen im Dunkel der Geschichte, vergraben unter Jahrhunderten der Wanderschaft und Verfolgung. Und so schwanken auch die Mythen zwischen dem Fluch der Vertreibung und der Verlockung des Nicht-Sesshaft sein, der Schönheit des Umhertreibens. Die beiden großen Roma-Themen sind somit Wanderschaft und Musik.

Musiker, Schmiede, Pferdehändler, Zirkusartisten, Puppenspieler, ja sogar Schlangenbeschwörer, das waren die traditionellen Beschäftigungen, mit denen sich die Roma ihren Lebensunterhalt verdienten, Berufe, die sie vermutlich aus Indien mitgebracht haben.

Die Musik zeigt, wo die Roma ihre Spuren hinterlassen haben. Bis heute finden sich ihre Klänge im gesamten persischen Raum, auf der arabischen Halbinsel und auch in Ägypten.

Bei allem Leid, das die Roma seit ihrem Auszug aus Indien erlebt haben, bei aller Missgunst, die ihnen überall entgegen gebracht worden ist - ihre Musik wurde seit jeher geschätzt, bewundert und gerne gehört. "Als Musiker akzeptiert, als Zigeuner diskriminiert", so kann man die Geschichte der Roma seit ihrer Ankunft in Europa vor gut 1000 Jahren denn auch zusammenfassen. Eine Erfahrung, die Zigeunermusik wie der Geigenvirtuose Markus Reinhard bis heute machen.

"Die Leute wollen mich hören, wenn ich als Musiker da bin, die kommen extra meinetwegen. Wenn ich mit meinen Leuten im Wohnwagen komme, dann will mich niemand haben. Da muss man immer weg, immer gibt es Ärger mit der Polizei. Die kommt ja manchmal mit einem Überfall-Kommando, nur wenn da ein paar Wohnwagen stehen. So etwas passiert mir als Musiker nicht, das gefällt den Gadje und das ist natürlich schon schizophren: als Musiker willkommen und sonst nur ein Zigeuner."

Dass Roma-Musiker seit jeher in Militärkapellen aktiv gewesen sind, hat zu einer der heute wichtigsten Tradition der Zigeunermusik geführt, der der Blasorchester. Auch hier spielt das Osmanische Reich eine entscheidende Rolle: Die bereits seit dem 11. Jahrhundert bestehen "Mehters" gelten als älteste Militärbands der Welt überhaupt. Diese bestanden aus Trommeln, türkischen Oboen und Vorläufern der Trompete. Später dann wurde die Bedeutung der Blechblasinstrumente größer und als diese großen, manchmal 50 Mann starken Orchester Anfang des 19. Jahrhunderts aufgelöst wurden, haben sich kleinere Gruppen gebildet, die so genannten "Orkestars". Sie haben bei Hochzeiten, religiösen Feiertagen und anderen sozialen Veranstaltung gespielt und sich schnell über den Balkan verbreitet.

Als ein weiterer von Roma geprägter Musikstil, der aufgrund seiner Popularität weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden ist, gilt der spanische Flamenco. Seine Verbreitung auch außerhalb der iberischen Halbinsel hat viel mit dem exotischen Zigeuner-Bild zu tun, das in Westeuropas Bildungsbürgertum spätestens seit dem 19. Jahrhundert großen Anklang fand. Eine paradoxe Situation: Die außerhalb jeder Gesellschaft stehenden Roma, die über Jahrhunderte diskriminiert, verfolgt und umgebracht worden sind, wurden jetzt, vor allem in Literatur und Oper, zu einem bewunderten Topos. Ein romantischer Drang nach Freiheit ließ die Zigeuner als exotisch, leidenschaftlich, wild und nicht zuletzt erotisch erscheinen.

So sehr diese Musik auch vom Sujet des exotischen Zigeuners lebte, so wenig beschäftigten sich die meisten Komponisten intensiv mit der Musik, die die Roma damals tatsächlich spielten.

Während in Deutschland schon vor der Machtergreifung durch Hitler 1933 alles auf eine immer stärkere Ausgrenzung und Überwachung der Roma hinausläuft, erlebt die Musik in anderen Ländern eine ungeahnte Blüte. Vor allem die bekannten ungarischen und rumänischen Roma-Musiker konzertieren auch im Ausland und kommen so zu internationalem Ansehen. Beliebt sind vor allem kleine Orchester, in denen auf Geige, Kontrabass, Cimbal und Akkordeon eine Mischung aus Klassik, Operette, Volksweisen und Kaffeehausmusik geboten wird: Gerade richtig für den Salon der Bohème, virtuos und doch unaufdringlich, eine ausgewogenen Mischung aus lieblichen Melodien und feurigen Klängen. Im Mittelpunkt steht dabei gerne ein so genannter Teufelsgeiger.

Im Gegensatz zur Vernichtungspolitik in Bezug auf die Juden zielen die Nationalsozialisten bei den Sinti und Roma zunächst auf eine Sterilisierung. Gleichwohl werden in den Lagern an die 300.000 deutsche Sinti umgebracht, fast noch einmal so viele Roma sollen es aus den anderen Teilen Europas sein. Als Porajmos, als das große Fressen bezeichnen die Roma den Massenmord der Nationalsozialisten an ihrem Volk. Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute umstritten, sie schwankt zwischen 200.000 und anderthalb Millionen. Die Aufarbeitung dieses Kapitels deutscher Geschichte ist bisher dürftig, gesellschaftlich, politisch und auch künstlerisch.

Der neuseeländische Autor Garth Cartwright erläutert in seinem Buch "Princess amongst men – Journey with Gypsy Musicians"’, dass es vieler Lieder gebe, die die Erfahrungen der Roma in den Konzentrationslager der Nazis zum Gegenstand haben. Generell würde sich ihr Liedgut selten mit historischen Begebenheiten oder konkreten Fakten auseinandersetzen, die Lieder über den Völkermord aber beinhalteten sehr oft sogar die Namen der Lager.

Auch Django Reinhardt hat den Nazi-Terror erlebt und überlebt. Auch in seiner Geschichte spiegeln sich die Wirren und Absurditäten des Krieges, Erlebnisse der Verfolgung und Ausgrenzung. Gleichzeitig ist er schon zu Lebzeiten verehrt worden wie kein anderer Roma-Musiker - er überstrahlt das 20. Jahrhundert als Genie. Seine Kunst steht beispielhaft für die Virtuosität, musikalische Anpassungsfähigkeit, aber auch den unbändigen Überlebenswillen der Roma. Django Reinhardt hat nicht nur den Jazz europäisch gemacht, er hat auch einen Stil geprägt, der als Gypsy Swing oder Zigeunerjazz bis heute populär ist und Legionen von Nachfolgern gefunden hat.

Einfach zuhören und dann mitspielen – das ist die Methode mit der der Gitarrist Diknu Schneeberger sein musikalisches Handwerk gelernt hat. Er gehört zu den jüngsten Nachkommen im Geiste Django Reinhardts, mit seinen gerade einmal 18 Jahren geht er inzwischen aber auch aufs Konservatorium in Wien, um Noten, Harmonielehre und den ganzen anderen akademischen Überbau zu lernen. Besonders viel Freude mache ihm das nicht und es ist übrigens auch völlig untypisch für Roma Musiker.

Die wenigsten von ihnen können Noten lesen, Django Reinhardt konnte es auch nicht. Einer seiner direkten Nachfahren, der Geiger Markus Reinhardt, wollte sich damit aber nicht abfinden: Er wollte mehr wissen von der musikalischen Welt der Gadje, so wie die Nicht Roma genannt werden, wollte Noten lernen und klassische Musik studieren, was zu Hause nicht gerade auf Gegenliebe stieß.

"Später bin ich zusammengekommen mit Komponisten und so und da kannst nicht sagen: Sing mal vor. Die schreiben Dir das auf und sagen: hier! Das sind die zwei Seiten, irgendwann kommt man mit einer nicht mehr weiter. Da habe ich erkannt, wenn ich das machen will, dann muss ich die andere Seite kennen lernen, dann muss ich Noten lernen, dann muss ich mir so ein Buch kaufen. Irgendwann habe ich das gemacht und dann habe ich unheimlich gelitten. Denn so wird bei uns nicht Musik gemacht. Als ich damit anfing, hat meine Vater geschrien: Musik macht man nicht so! Mein erstes Buch in der Familie – das ist man nicht gewohnt, das sieht unsere Kultur nicht vor, da hab ich mich geschämt – und dann noch Noten!"

Seit Mitte der 90er Jahre erfahren die Klänge der Roma Osteuropas auch in Deutschland eine relativ große Aufmerksamkeit. Verantwortlich dafür waren ursprünglich zwei Personen, die die Roma Gemeinde bis heute spalten: Die einen meinen, sie hätten ihre musikalischen Ideen geklaut, um damit viel Geld zu verdienen; die anderen sind dankbar, dass sie die Aufmerksamkeit in derart großem Masse auf die Musik der Roma gelenkt haben.

Die Rede ist von dem serbischen Filmemacher Emir Kusturica und seinem musikalischen Partner Goran Bregovic. Der Film "Underground", der 1995 bei den Filmfestspielen in Cannes gewinnen konnte, machte ein breites Publikum auf die Wirren der Jugoslawienkriege aufmerksam und auf die zwischen irrwitziger Raserei und schmachtender Sentimentalität pendelnde Musik der Roma. Da waren immer und überall diese Musikkapellen - auf schwimmenden Inseln und unter Wasser, später bei Kusturica auch an Bäumen hängend und in den unmöglichsten Situationen den Ton angebend. Natürlich waren das Roma-Musiker, denen Bregovic ihre eigenen Lieder neu auf den Leib geschrieben hatte.

Saban Bajramovic, Ljiljana Petrovic-Buttler oder Esma Redzepova, der Trompeter Boban Markovic und sein Orkestar, die Brass Band Fanfare Ciorcarlia oder die Taraf de Haidouks – all diese Roma-Musiker und Bands aus dem Osten Europas sind mehr oder weniger im Zuge der Filme von Emir Kusturica seit ungefähr zehn Jahren auch in Deutschland ein Begriff. Heute sind sie in Westeuropa oft sogar populärer als in ihrer Heimat.

Dazu kommt besonders in jüngster Zeit ein Trend, der als Elektro-Gypsy bezeichnet werden kann. Es geht darum, die Klänge der Roma mit den neuen Technologien der Clubkultur, mit Rhythmen aus dem Computer, zu verbinden. Eine Mischung für ein westliches Gadje-Publikum, von Gadje gemacht.

Einer der Wegbereiter ist der Frankfurter Produzent Stefan Hantel alias Shantel gewesen. Im Jahre 2002 gründete er seinen Bucovina Club, mit dem er seitdem sehr erfolgreich Roma-Klänge auf die Tanzfläche bringt. Auf die Idee zu diesen Disconächten kam er bei einer Reise durch die Bucovina, einem Landstrich im Norden Rumäniens und dem Südwesten der Ukraine. Seine jüdischen Grosseltern haben von dort die Klänge der Roma mit nach Deutschland gebracht.

"Meine Grosseltern haben das immer sehr gerne gehört, das war der alltägliche Soundtrack. Dazu die Art von Beisammensein, das sehr gesellige, es ging ums gute Essen, zotige Witze es war sehr sinnlich, es wurde geraucht und getrunken, es wurde auch heftig gestritten und dramatisch getrauert. Alles Dinge, die in unserer heutigen Kultur verloren gegangen sind. Unser Leben wird ja sehr bestimmt von Normen und Selbstkontrolle."

Die Sehnsucht nach Freiheit, nach etwas Unbestimmten, nach einem nicht-geregelten, jedenfalls nicht durch Sesshaftigkeit bestimmten Leben. Der Schriftsteller Günter Grass, der sich seit langer Zeit für die Belange der Roma einsetzt, hat es einmal so ausgedrückt:

"Lass die Zigeuner kommen und lass sie blühen. Denn wir vermissen sie. Sie können uns dabei helfen, unsere liebe Ordnung durcheinander zu bringen. Sie sind, was wir zu sein vorgeben, sie sind die wahren Europäer – sie kennen keine Grenzen."

Liste der in der Sendung zitierten Literatur und weitere Tipps

Heinz G. Schmidt: Die Zigeuner kommen! Markus Reinhardt entdeckt sein Volk
Picus Verlag, ISBN: 978-3854526216, 19,90 Euro, Seiten: 161-164

Woher kommen sie? Wer hat sie in alle Welt verstreut? Was sind ihre gemeinsamen Wurzeln? Warum sind sie beängstigend fremd und faszinierend gleichermaßen? Die Geschichte der Zigeuner liegt im Dunkel der Vergangenheit verborgen: Das Volk der Sinti und Roma, der Gitanos und Travellers, der Kalderasch und Cingene, der Tzigans und Manoush, das keine Bücher kennt und nur aus der Erinnerung lebt, weiß wenig über seine Herkunft. Spuren ihrer geteilten Geschichte finden sich allenfalls in ihren Sprachen und in der Musik. Das lässt Markus Reinhardt hoffen. Der Jazzgeiger und Sinto aus Köln, ein Verwandter des großen Gitarristen und Begründers des europäischen Jazz, Django Reinhardt, fragt nach dem Ursprung seines Volkes. Gemeinsam mit dem Reporter Heinz G. Schmidt reist er quer durch Europa, von der Türkei bis nach Andalusien, von Belfast bis in den Süden Frankreichs, und besucht dabei mehr als ein Dutzend Länder. Die beiden Männer treffen Zigeuner aller Hautfarben und Zungen, und erfahren dabei mehr von deren Traditionen, Lebensweisen und Problemen. Auf der Suche nach der Vergangenheit entdeckt Markus Reinhardt die Gegenwart seines Volkes, die so vielfältig ist, dass er beinahe sprachlos wird. Aber er nimmt seine Geige mit, für alle Fälle, denn seine Musik hat noch immer alle Barrieren der Kommunikation durchbrochen.


Column McCann: Zoli.
Rowohlt Verlag Reinbek, ISBN: 978-3498044893, 19,90 Euro (erscheint im August 2008 auch als Taschenbuch, Preis 9,90 Euro)

Entlang des Weges der verstoßenen Roma-Dichterin Zoli Novotna durch halb Europa entwirft McCann ein farbiges Tableau aus den Jahren des Kalten Krieges. Im Zentrum des Geschehens: die vom Terror rigoroser Gleichmacherei im Namen des Kommunismus bedrohte uralte Kultur der osteuropäischen Zigeunersippen.

Der auf wahre Begebenheiten basierende Roman "Zoli" ist ein aufklärerisches, bildendes und starkes Buch, das die volle Aufmerksamkeit des Lesers verlangt. Sorgfältig recherchiert und detailgetreu, begleitet man die junge Protagonistin auf ihrem einsamen Weg und taucht ein in die Welt und das Leben der Roma. Kritik: Wild und frei


Mateo Maximoff: Die Ursitory
Unionsverlag Zürich, 2001. (vergriffen)

Mateo Maximoff, der als erster Romaschriftsteller gilt, beschreibt in seinen Büchern die archaischen Umgangsformen der Roma. Der Roman ‚Die Ursitory’ beginnt mit dem Mord an der am Rande der Gruppe stehenden alten Dunicha, der Zauberkräfte nachgesagt werden.


Garth Cartwright: Princes among men. Serpent’s Tail
London, 2005.


Ruzdija Sejdovic: "Wir Roma" in "Der Schwarze Vogel"
Rromano pero Köln, 1998 (vergriffen)


Garth Cartwright Balkan-Blues und Blaskapellen
Hannibal Musikverlag, ISBN: 978-3854452843, 24,90 Euro (erscheint Juni 2008)

Garth Cartwright erzählt in diesem Buch von seiner Balkan-Odyssee auf der Suche nach der geheimen Geschichte und Kultur der besten europäischen Musiker: der Roma. Auf seiner monumentalen Reise durch die abgelegenen Gegenden des Balkan navigiert Cartwright durch ein geheimnisvolles Europa, das man nur selten auf Landkarten findet und das in Reiseführern nicht erwähnt wird. Er besucht Randgruppen, die so marginalisiert leben, dass selbst ihre Existenz bisweilen in Frage gestellt wird. In den Roma-Vierteln, den Mahalas, entdeckt er eine Welt der Liebe und des Kampfes, des Zaubers und des Verlusts und der unvergleichlichen Musik. Es sind die Klänge eines Volkes, das sich nicht zum Schweigen bringen lassen will. Im Verlauf seiner Reise holt der Autor verloren gegangene Geschichte zurück, erkundet unerforschtes Terrain und lässt die Roma selbst zu Wort kommen im Gespräch ebenso wie mit ihrer Musik.


Günter Grass: Ohne Stimme. Reden zugunsten des Volkes der Roma und Sinti
Steidl Verlag, ISBN: 978-3882437645, 5,00 Euro

Die Gitanes, Gypsies oder Zigeuner finden in Günter Grass einen engagierten Fürsprecher, der mit seiner "Stiftung zugunsten des Romavolkes", mit Auftritten vor dem Europarat und der Europäischen Investitionsbank Partei für diese größte Minderheit Europas ergreift. In den Reden "Wie ich Stifter wurde", "Ohne Stimme" und "Zukunftsmusik oder Der Mehlwurm spricht" will er die Roma und Sinti neu ins Bewusstsein der Deutschen und Europäer rücken. Er fordert für das vergessene Volk Sitz und Stimme in europäischen Parlamenten und tritt für Romanes als Unterrichtssprache.


Filme
Shutka - Stadt der Roma
Tschechische Republik, Serbien & Montenegro 2005, Regie: Aleksandar Manic
Porträt der mazedonischen Stadt Shutka, die als inoffizielle Hauptstadt der Roma gilt.
Mehr Informationen über Shutka bei kino-zeit.de


Time of the Gypsies
Liebesdrama, Jugoslawien 1989, Regie: Emir Kusturica, Buch: Emir Kusturica und Gordan Mihic.


Die (musikalischen) Welten des Emir Kusturica


Ein verzaubertes Kabinettstück
Der Film "Gucha" erzählt von musikalischen Wundern und ethnischen Konflikten in Serbien

Dusan Milics zweiter Film handelt von einem jungen Roma, der sich in das serbische Mädchen Juliana verliebt. Doch Julianas Vater kann sich mit dem dunkelhäutigen Jungen nicht abfinden. Entschieden wird über die Liebesbredouille auf der legendären "Gucha", dem alljährlichen serbischen Trompeten-Festival.

Musik 1. Stunde:
Gjunler Abdula&Parne Gadje: Dialog maskar ko baro thaj tikno manus
(Gjunler/Constandse) CD: Bizoagor, Smoked Rec., Track 3

Toni Kitanowski: Seherezad
(Kitanowski) CD: Borderlands, enja. , Track 8

Suva Devi: Kaman Song
CD: Road of the Gypsies, Network

Ando Drom: Matyilem
CD: Phari Mamo

Istanbul Oriental Ensemble: Roman Oyun Havasi
CD: Road of the Gypsies, Network, CD 2/Track 13

Romica Puceano: Hora Lui Baila
CD: Sound from a bygone age Vol 2, Track 3

Bizet: L’amour es ….
CD: Carmen, 6066083

Camaron: Nana del Caballo Grande
CD: Road of the Gypsies, Network, CD 1/Track 1

Musik 2. Stunde
Camaron: Nana del Caballo Grande (Pachon, Lorca)
CD: Road of the Gypsies, Network524756, LC 06759, CD 1/Track 1

Grigoras Dinicu et son orchestre: Ciocirila (Trad)
CD: Tziganes, 1910-1935, Fremeaux 200622, CD 1/Track 1

Joe Zawinul: Samstag Nacht im Lager
CD: Mauthausen, esc 36662, LC 01263, Track 10

Marichka: Auschwitz (Trad)
CD: Latcho Drom, la bande son 392492, Take 13

Django Reinhardt: Minor Swing (Reinhardt)
CD: Accords Parfaits, BMG 739242, LC 00316, Track 1

Django Reinhardt: Nuages (Reinhardt)
CD: Accords Parfaits, BMG 739242, LC 00316, Track 2

Diknu Schneeberger: Hungaria (Reinhardt)
CD: Rubina, City Park 7302227, LC 06073, Track 7

Markus Reinhardt: Ungetiki (Trad)
CD: Ensemble, ohne Angabe, Track 3
Esma Redzepova: Szelem, Szelem (Trad)
CD: Road of the Gypsies, Network524756, LC 06759, CD 1 Track 4.

Toni Iordache: Geamparale (Trad)
CD: Sound from a bygone age Vol 4, asphalt tango 813932, LC 12494, Track 12

Dona Dumitru Siminica: De trei ani nu dau pe acasa ()
CD: Sound from a bygone age Vol 3, asphalt tango 880262, LC 12494, Track 1

Musik 3. Stunde
Saban Bajramovic:Pelno me sam
CD: Serbia sounds global, B 92 9631664, Track 6

Ljiljana Buttler: Niska Banja (Trad)
CD: Queen of Balkan Soul, snail rec 1011253, LC 12490, Track 6

Goran Bregovic: Mesecina
CD: Underground, Mercury 289102, LC 0268, Track 3

Balkan Hot-Step (Noha)
CD: Next Plateau, unique 830442, LC 10636

Mahala Rai Banda: "Lest Sexy"
CD: Electric Gypsyland, crammed 1688, LC 08689, Take 5

Shukar Collective: "Gossip " (Golcea)
CD: Rromatek, Eastblok 805332, LC 09372, Take 13

Taraf de Haidouk: "Balada Conducatorolui" (Perapaskero)
CD: Latcho Drom, la bande son 392492, Take 9
Toni Kitanowski: Seherezad (Kitanowski)
CD: Borderlands, enja 291742; LC 10386, Track 8

Yiorgos Mangas: "Gia tous Anthropous pou" (Falirea)
CD: Road of the Gypsies, Network524756, LC 06759, CD 2 Track
Der Jazzgitarrist Django Reinhardt in New York.
Der Jazzgitarrist Django Reinhardt in New York.© AP Archiv
Emir Kusturica ist diesjähriger Jury-Präsident der Filmfestspiele in Cannes
Emir Kusturica© AP