Highlights

Jazz im Dezember

Ernest Ranglin and Friends.
Ernest Ranglin and Friends. © ©Daniel Balmat
02.12.2016
Jazz-Höhepunkte im Dezember sind die Konzerte des Gitarristen Ernest Ranglin in Montreux und das Deutschlanddebüt der spanischen Pianistin und Sängerin Carmen Paris. Zudem werfen wir einen Blick auf aktuelle Piano-Trios, sprechen ausführlich mit der Leipziger Schlagzeugerin Eva Klesse und stellen ein neues Buch zur sich ständig erneuernden Jazzgeschichte vor. Und auch Weihnachtslieder im Jazz finden ihren Platz.
Montag, 5.Dezember / Tonart Jazz , 11:35 Uhr
Piano-Trios 7.0. - die nächste Generation
Das Piano-Trio Lammel-Lauer-Bornstein.
Das Piano-Trio Lammel-Lauer-Bornstein.© @Stefanie Marcus
Die Geschichte des Piano-Trios lässt sich weit zurückverfolgen. Vor allem Leute wie Art Tatum und Oscar Peterson haben schon in den 30er - 50er Jahren wichtige Akzente setzen können und das Format auf ein bemerkenswertes Niveau gebracht. Nach eher ruhigen Jahrzehnten wurde das Piano-Trio ab den späten 90er Jahren durch außergewöhnliche Pianisten wie Brad Mehldau, Esbjörn Svensson oder durch THE BAD PLUS neu belebt und als eigene Kunstform etabliert. Die Abstände werden immer kürzer, in denen neue, hoch talentierte Formationen die Bühne betreten. Aktuelle Beispiele aus Deutschland: das Trio Lammel-Lauer-Bornstein und das "Trio de Lucs".
Autor: Matthias Wegner
Montag, 5. Dezember / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Das Ende einer großen internationalen Karriere: Ernest Ranglin & Friends
Ernest Ranglin.
Ernest Ranglin.© © Daniel Balmat
Der Gitarrist Ernest Ranglin hat jahrzehntelang wichtige Kapitel Musikgeschichte mitgeschrieben und gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Monty Alexander sehr intensiv an der Verknüpfung von US-amerikanischem Jazz und jamaikanischer Musik wie Ska und Reggae gearbeitet. Mittlerweile 84-jährig hat Ranglin in diesem Sommer seine internationale Karriere beendet. Er war aber zuvor noch einmal mit einer phantastischen All-Star-Band auf einer umfangreichen Welttournee. Dabei machte er auch Station beim renommierten Montreux Jazz-Festival und begeisterte einmal mehr sein Publikum.
Montreux Jazz Festival, 13.07.2016
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 6. Dezember / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Keine Angst vor schönen Melodien: die Schlagzeugerin Eva Klesse
Eva Klesse.
Eva Klesse. © @Sally Lazic
Eva Klesse (Jahrgang 1986) gastierte mit ihrem Quartett bereits auf renommierten Festivals (u.a. in Berlin und in Leipzig) und hat gerade mit "Obenland" ihr zweites Album als Bandleaderin veröffentlicht. So ausdrucksstark ihr Spiel und ihre Stücke jetzt schon sind: Eva Klesse will noch viel lernen. Dabei hat sie schon einiges vorzuweisen. Ob ihre eigenen Stücke oder die ihrer Mitspieler – das Album macht einen geschlossenen Eindruck, überzeugt durch eingängige Melodien und schön ausgearbeitete Improvisationen.
Moderation: Lothar Jänichen
Montag, 12.Dezember / Tonart Jazz , 11:35 Uhr
Jazz: Eine Geschichte von 1900 bis übermorgen

Jazz und Pop kommen sich wieder näher, nach langen Jahren der Entfremdung. So wird David Bowies letztes Album als Jazz wahrgenommen, bloß weil es keine Rock-Klischees reproduziert. Und Musiker wie Flying Lotus oder Kamasi Washington treiben die Jazz-Improvisation mit dem Hip-Hop-Motor voran. Passend zu diesen Entwicklungen hat der Jazzkritiker und Autor Wolf Kampmann eine neue Jazzgeschichte verfasst, die sich zwar auch den frühen Zeiten widmet, den Schwerpunkt aber auf die aktuellen Tendenzen legt.
Moderation: Matthias Wegner
Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
Kamasi Washington.© picture alliance / dpa / Kabir Dhanji
Montag, 12. Dezember / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Jazzszene Spanien: die Sängerin und Pianistin Carmen Paris
Jazzszene Spanien: die Sängerin und Pianistin Carmen Paris.
Jazzszene Spanien: die Sängerin und Pianistin Carmen Paris.© de Baylón
Die Jazzszene in Spanien ist verglichen mit Ländern wie Frankreich, Italien oder auch Deutschland eher klein und vor allem wenig international bekannt. Die Sängerin und Pianistin Carmen Paris füllt in ihrem Heimatland große Auditorien und Konzerthallen, in Deutschland trat sie nun zum ersten Mal auf und beeindruckte mit ihren leidenschaftlich-kraftvollen Liedern.
Carmen París vereint in ihrer Musik Elemente des Jota-Tanzes aus ihrer Heimat Aragón mit klassischem Jazz und traditioneller spanischer und lateinamerikanischer Musik.
Carmen Paris, Klavier und Gesang
Botschaft von Spanien, Berlin, 08.09.2016
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 13. Dezember / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Das musikalische Universum des Finnen Matti Nives
Matti Nives
Matti Nives. © @We Jazz
Matti Nives ist ein wichtiger Aktivposten im finnischen Jazz. Er ist der künstlerische Leiter des "We Jazz"-Festivals in Helsinki, hat kürzlich beim ersten Scope-Festival in Berlin die vielfältige finnische Szene in Deutschland vorgestellt und er betreibt mit "Grotto Editions" auch ein sehr ambitioniertes eigenes Label. Ausschließlich im 10-inch Format erscheinen dort Platten, die das Jazz-Leben in Helsinki abbilden. Mit Musik u.a. von Jukka Eskola, Mikko Innanen, Dunstan.
Moderation: Andreas Müller
Montag, 19.Dezember / Tonart Jazz , 11:35 Uhr
Weihnachtslieder im Jazz
Kurt Elling.
Kurt Elling. © @Palma-Kolansky
Die Jazzgeschichte ist voll mit großartigen Weihnachtsliedern fernab des Kitsches und in jedem Jahr kommen etliche Neu-Interpretationen oder auch ganz neue Stücke hinzu. Ein sehr erfreuliches Weihnachtsalbum kommt in diesem Jahr zum Beispiel vom Sänger Kurt Elling.
Autor: Matthias Wegner
Dienstag, 20. Dezember / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Live-Aufnahmen aus der Unterfahrt München im Jahr 2016: Christof Stiefel Septett / Yellow Bird
Moderation: Lothar Jänichen
Dienstag, 27. Dezember / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Jazz, Lyrik und Gesang - Die Kraft der Worte
Jacques Palminger & 440 Hz Trio.
Jacques Palminger & 440 Hz Trio.© © Kerstin Behrendt
Die Idee, Jazzmusik mit Gedichten oder auch lyrischen Prosatexten zu kombinieren, ist nichts Neues. Unvergessen sind zum Beispiel die musikalischen Projekte der Beat-Generation oder die frühen Aufnahmen von Gil Scott-Heron. Legendär auch die Jazz-Lyrik-Prosa-Reihe in der ehemaligen DDR. Auch heutzutage gibt es immer wieder Künstlerinnen und Künstler, die literarische Texte mit Jazzmusik vertonen, oder umgekehrt. Z.B. der Hamburger Schauspieler und Musiker Jaques Palminger. Seit Ende 2010 ist dieser mit dem Projekt "Jacques Palminger & 440 Hz Trio" unterwegs. Retro-Jazz im Stil der 60er- und frühen 70er-Jahre, dazu Lyrik zwischen Melancholie und irrem Humor. Manuela Krause hat sich mit dem Allroundtalent unterhalten.
Mit Musik u.a. von, Jacques Palminger & 440 Hz Trio, Die Strottern & Jazzwerkstatt Wien, Manfred Krug und die Jazz Optimisten, Lisa Bassenge, Erna Rot, Sun Ra, Ken Nordine u.v.m.
Moderation: Manuela Krause