Gesundheit

Gut schlafen – aber wie?

Ein Engel liegt auf einem Grab auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt am Main, aufgenommen am 17.04.2009.
Himmlischer Schlaf? Davon träumen immer mehr Menschen in Deutschland. © picture alliance / dpa / Wolfram Stein
27.06.2015
Zu wenig Schlaf macht krank. Und Schlafprobleme sind selbst längst zu einer Volkskrankheit geworden, warnen Experten. Doch wie viel Schlummer ist genug? Was tun bei Einschlaf- und Durchschlafstörungen? Der Schlafmediziner Ingo Fietze kennt die Antworten.
Jeder Dritte in Deutschland klagt mittlerweile über Schlafstörungen oder Schlafmangel. Die Gründe sind vielfältig: unregelmäßiges Zubettgehen, Arbeiten und Schlafen entgegen der inneren Uhr, Stress und Leistungsdruck. Aber auch äußere Einflüsse spielen eine Rolle: Lärm, Licht, ein zu warmes Schlafzimmer, der schnarchende Partner. All dies kostet uns den erholsamen Schlaf – aber genau ihn brauchen wir, um gesund und fit zu bleiben.
Was können wir tun, um gut zu schlafen?
"Insgesamt schlafen wir Menschen immer weniger", sagt Prof. Dr. Ingo Fietze, der Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums der Charité Berlin und Vorsitzender der Deutschen Stiftung Schlaf. "Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es im Schnitt noch neun Stunden pro Nacht. Heute sind es 7,2 Stunden. Es gibt aber eine Untergrenze für den Schlaf, und die haben wir langsam, aber sicher erreicht. Viele versuchen in unserer heutigen 24-Stunden-Gesellschaft, möglichst lange wach zu bleiben, viel zu arbeiten und zu erleben. Aber wenn man dadurch seine Gesundheit gefährdet, geht das zu weit."
Schlafprobleme seien längst zu einer Volkskrankheit geworden; ihre Folgen würden meist unterschätzt: "Die häufigsten Schlafstörungen wie Insomnie, Schlafapnoe und unruhige Beine verkürzen die Lebenswertwartung, erhöhen das Risiko für Herzkreislauf- und andere Erkrankungen; sie verderben einem die Laune und können gar zu Depressionen führen."
Seine Überzeugung: "Ausgeschlafen sein, bedeutet stark zu sein."
Ingo Fietze hat seine Erfahrungen in einem populärwissenschaftlichen Sachbuch zusammengefasst: "Über guten und schlechten Schlaf". Darin erklärt er, warum wir schlafen, was es mit den Träumen auf sich hat – und ob wir im Schlaf lernen oder gar abnehmen können. Er gibt Tipps für ein effektives Nickerchen, den "Power-nap", und für Einschlafhilfen: "Wem ein Bier hilft, der soll eines trinken, Hopfen beruhigt. Zum Einschlafen ist erlaubt, was gefällt. Sex ist ein herrliches Mittel, weil dabei ein Hormon ausgeschüttet wird, das müde macht."
Noch Fragen? Dann haben Sie heute von 9:05 Uhr bis 11:00 Uhr Gelegenheit dazu:

Der Schlafmediziner Ingo Fietze ist von 9:05 Uhr bis 11:00 Uhr zu Gast bei Gisela Steinhauer in unserer Sendung "Im Gepräch".

Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 00800 2254 2254, per E-Mail unter gespraech@deutschlandradiokultur.de oder auf Facebook und Twitter.
Informationen im Internet:
Über das Schlafmedizinische Zentrum an der Berliner Charité: http://schlafmedizin.charite.de/Über die Deutsche Stiftung Schlaf: http://www.schlafstiftung.de/
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