Funny van Dannen: "An der Grenze zur Realität"

Gurkenwale im Baggersee

Der Schriftsteller und Sänger Funny van Dannen wurde einst mit seiner CD "Clubsongs" bekannt.
Der Schriftsteller und Sänger Funny van Dannen wurde einst mit seiner CD "Clubsongs" bekannt. © picture alliance / dpa / Britta Pedersen
Funny van Dannen im Gespräch mit Frank Meyer · 05.11.2015
In Funny van Dannens Kurzgeschichtenband "An der Grenze zur Realität" geht es wieder skurril zu: Zahlen sterben, Rehe bauen Geweihe und Zwiebackscheiben sonnen sich am Strand. "Es sind komische Geschichten, aber auch traurige", sagt der Autor. "Das Komische ist oft nur der Anfang."
Nach achtjähriger Pause hat der Autor, Musiker und Maler Funny van Dannen jetzt wieder ein Buch veröffentlicht: einen Band mit kurzen Erzählungen "An der Grenze zur Realität". Der Titel ist Programm:
"Es sind ja schon auch Geschichten, die jetzt nicht nur die alltägliche Realität einfach so abbilden, sondern die meisten sind schon etwas drüber. Man erkennt den Alltag nicht direkt wieder", räumt der Autor ein. Zum Beispiel wenn sich eine Gurkenwalherde im Baggersee verirrt. Gurkenwale? - Das ergebe sich so, sagt Funny van Dannen. "Gurken und Wale sind ja schon von der Form her sehr ähnlich."
"Ich bin ein Impulskünstler"
Viele der Geschichten seien komisch, aber es seien durchaus auch traurige dabei, meint Funny van Dannen. Zum Beispiel die Geschichte von der Zwei, die im Sterben liegt und nach einem kurzen Disput mit der vorbeikommenden Vier dann auch tatsächlich stirbt: "Gerade die Zwei"!", sagt Funny van Dannen, "die Paarzahl!"
Seine Geschichte seien Assoziationsketten, so der Künstler. "Ich fange einfach irgendwo an, und dann geht das von Satz zu Satz weiter. Ich grüble überhaupt nicht. Das ist dann, wenn es gut geht, zum Schluss eine Geschichte, und wenn es nicht gut geht, einfach unnachvollziehbarer Blödsinn." Auf die gleiche Weise male er und schreibe auch seine Lieder: "Ich bin eigentlich ein Impulskünstler sozusagen."
Funny van Dannen: "An der Grenze zur Realität Edition"
Tiamat, Berlin 2015,
180 Seiten, 16 Euro
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