Eröffnung des Reger-Jahres in Thüringen

"Das Orchester möcht' ich haben!"

Die Meininger Hofkapelle im Theater Meiningen
Die Meininger Hofkapelle im Theater Meiningen © Michael Reichel/Theater Meiningen
25.02.2016
Dem Komponisten Max Reger widmet Thüringen ein ganzes Kulturjahr - die Meininger Hofkapelle eröffnet es an diesem Abend unter Leitung von Philippe Bach. Kolja Lessing spielt Regers Klavierkonzert, Carolina Krogius singt Schubert-Lieder in Regers Orchesterfassung. Außerdem gibt es Schuberts 5. Sinfonie und zu Beginn ein Werk des Schweizer Komponisten Rudolf Moser, der ein Schüler Regers in Leipzig war.
Vor 100 Jahren starb der Komponist Max Reger. Er war Oberpfälzer, also ein katholischer Bayer. Doch konfessionelle oder regionale Grenzen haben ihn nie interessiert. Vor allem in Sachsen und Thüringen fühlte er sich gut aufgehoben - deshalb passt es auch, dass Thüringen für den Komponisten und Organisten ein Kulturjahr veranstaltet.
Denn Reger wählte Jena als seinen letzten Wohnsitz, als eine Art Refugium vor seinem stressigen Alltag als Dirigent, Komponist und Hochschullehrer in Leipzig und bei Auftritten in ganz Europa. Allerdings fühlte er sich einer anderen Stadt in Thüringen noch stärker verbunden: "Es gibt nur ein Orchester, das ich haben möchte: Meiningen!" Leiter der dortigen Hofkapelle, die zuvor eng mit Johannes Brahms und Richard Strauss zusammengearbeitet hatte, wurde Reger im Jahr 1911.
Und genau diese Hofkapelle eröffnet nun das Thüringer Reger-Festjahr mit einem speziellen Programm: Hauptwerk ist Max Regers eigenes Klavierkonzert mit dem Solisten Kolja Lessing - daneben dominiert Musik von Franz Schubert den Abend. Dessen fünfte Sinfonie folgt auf ausgewählte Klavierlieder, die Max Reger für Orchester gesetzt hat. Die Meininger Hofkapelle leitet Max Regers Nachfolger in unserer Zeit, der Schweizer Dirigent Philippe Bach, seit fünf Jahren ist er Generalmusikdirektor des Südthüringischen Staatstheaters.
Der GMD des Theaters Meiningen Philippe Bach
Der GMD des Theaters Meiningen Philippe Bach© Michael Reichel/Theater Meiningen
Zu Beginn gibt es an diesem Abend die Orchester-Passacaglia des Basler Komponisten Rudolf Moser, der sein Musikstudium im Jahr 1911 bei Max Reger in Leipzig begonnen hat und später selbst ein einflussreicher Lehrer in Basel war, zum Beispiel unterrichtete er Paul Sacher und Yehudi Menuhin.
Live aus dem Theater Meiningen
Rudolf Moser
Passacaglia für Orchester op. 98
Max Reger
Konzert für Klavier und Orchester f-Moll op. 114
ca. 20.55 Konzertpause, darin: Philippe Bach im Gespräch mit Volker Michael
Franz Schubert
An die Musik (arrangiert von Max Reger)
Die Forelle (arrangiert von Benjamin Britten)
Gretchen am Spinnrade (arrangiert von Max Reger)
Im Abendrot (arrangiert von Max Reger)
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485
Carolina Krogius, Mezzosopran
Kolja Lessing, Klavier
Meininger Hofkapelle
Leitung: Philippe Bach