Dokumentation "I Dream Of Wires"

Die Rückkehr der modularen Synthesizer

Der modulare Moog des amerikanischen Erfinders Robert Moog stammt aus den 1960er-Jahren und gilt als das erste ernst zu nehmende elektronische Gerät zum Erzeugen synthetischer Klänge.
Der modulare Moog des amerikanischen Erfinders Robert Moog stammt aus den 1960er-Jahren und gilt als das erste ernst zu nehmende elektronische Gerät zum Erzeugen synthetischer Klänge. © picture alliance / Maximilian Schönherr
Von Carsten Rochow · 30.07.2015
Als die digitale Revolution die Musikwelt erreichte, galten sie als überholt: Analoge modulare Synthesizer. Jetzt erscheint der Dokumentarfilm "I Dream Of Wires", der die Geschichte dieser ungestümen Musikinstrumente erzählt und die aktuelle Szene untersucht.
Als in den 80er-Jahren die digitale Revolution die Musikwelt erreichte, galten sie als überholt und überflüssig: Analoge modulare Synthesizer - Musikinstrumente, die eher an Messlabore oder Flugzeugcockpits erinnern, als an Klangerzeuger. Sie sind teuer und sperrig und können groß wie Schrankwände werden oder ganze Räume füllen. So was gibt es doch heutzutage gebündelt und praktisch als günstige Software oder App für Computer oder Tablet, sogar für das Smartphone.
Trotzdem hat der Modulare Synthesizer entgegen jedem Trend in den letzten Jahren ein unglaubliches Comeback hingelegt. Jetzt erscheint der Dokumentarfilm "I Dream Of Wires", der die Geschichte dieser ungestümen Musikinstrumente erzählt und die aktuelle Szene untersucht.
"Ich glaube, das Comeback der physischen modularen Synthesizer hat seine Parallelen in vielen verschiedenen Dingen", glaubt Robert Fantinatto, Regisseur der Doku: "Es gibt eine Generation jüngerer Menschen, die in einer digitalen Umwelt aufgewachsen sind. Und die hat angefangen, virtuelle Versionen alter Technologien zu erforschen. Da ist auch der visuelle Aspekt.

Regisseur Robert Fantinatto (links) und Jason Amm a.k.a. Solvent (Co-Autor, Soundtrack) vor dem Kino Babylon in Berlin.
Regisseur Robert Fantinatto (links) und Jason Amm a.k.a. Solvent (Co-Autor, Soundtrack) vor dem Kino Babylon in Berlin.© Deutschlandradio / Carsten Rochow
Es wirkt wie eine Maschine aus der Vergangenheit, sieht aber futuristisch aus mit vielen bunten blinkenden Lichtern, vielen Knöpfen und Schaltern. Es ist eine von diesen Maschinen, die aus unserem Alltag verschwunden ist, wie ein alter Großrechner, der anscheinend junge Menschen wiederum anzieht, weil er ihnen so fremd vorkommt. Es ist ein Objekt der Begierde und ein schönes Ding."
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