Kultur öffnet Welten

Der Begriff der "kulturelle Bildung" hat Hochkonjunktur – und durch die Fluchtwelle der letzten Monate hat er eine dezidierte interkulturelle Erweiterung erfahren. Bildung bedeutet kulturelle Teilhabe; das heißt die Partizipation am Kunst- und Kulturleben einer Gesellschaft. Kulturelle Bildung (in seiner individuellen wie auch gesellschaftlichen Dimension) gehört zu einem glücklichen, menschenwürdigen Leben. Kulturelle Bildung ist längst ein Anliegen vieler Menschen und Institutionen hierzulande geworden, die inhaltliche Debatte hat sich dabei in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Heute wird sehr viel mehr über Bildungsstandards und auch bürgerliches Engagement diskutiert als über bloße Öffentlichkeitswirkung.

"Kultur öffnet Welten", so ist eine Initiative der öffentlichen Hand und vielen zahlreichen Kulturinstitutionen überschrieben, die zahlreiche kulturelle Bildungsprojekte miteinander verknüpft. Der Titel formuliert einen hohen Anspruch, der oft genug an seine Grenzen stößt und doch das utopische Potenzial von Kunst und Kultur beschwört. In einer bundesweiten Aktionswoche im Mai soll die Vielfalt der kulturellen Bildungsangebote erlebbar gemacht werden.

Die Diskussionsrunde auf der Musikmesse Frankfurt nähert sich dem Thema aus verschiedenen Perspektiven. Zu reden ist über allgemeine kultur- und bildungspolitische Aufgaben ebenso wie über unmittelbare praktische Erfahrungen in der (inter-)kulturellen Bildung. Was bedeutet kulturelle Bildung im Alltag? Welche Bedingungen muss der Staat schaffen, um Bildung unabhängig vom Geldbeutel, von körperlicher Beeinträchtigungen oder von Ethnien zu garantieren? Wo gibt es gelungene Beispiele? Wo stößt interkulturelle Bildung an ihre Grenzen?

Lydia Grün, Geschäftsführerin "netzwerk junge ohren"
Patrizia Birkenberg, Geschäftsführerin "Labyrinth" Stuttgart
Christian Höppner, Generalsekretär Deutscher Musikrat
Moderation: Rainer Pöllmann

Sendung im Deutschlandradio Kultur: "Wortwechsel", 29.04.2016, 18.07-19.00 Uhr