Dirigent Hans-Peter Kirchberg

"Die Neuköllner Oper ist für mich ein Glücksfall"

Zwei Hände dirigieren ein Orchester.
Der Dirigent der Neuköllner Oper Hans-Peter Kirchberg unterrichtet Musical, tritt als Pianist auf und hat auch den Berliner Opernpreis ins Leben gerufen. © picture-alliance/ dpa / Hermann Wöstmann
Hans-Peter Kirchberg im Gespräch mit Matthias Hanselmann · 13.01.2017
Er war Assistent von Leonard Bernstein, hat mit Rostropowitsch zusammen gearbeitet und ist seit vielen Jahren musikalischer Leiter der Neuköllner Oper in Berlin: Der Dirigent Hans-Peter Kirchberg. Uns hat er unter anderem erzählt, warum er gerade an diesem Haus so gerne arbeitet.
"Die Neuköllner Oper ist ein Kontrapunkt zu den anderen Berliner Opern," sagt er. "Sie versteht sich nicht als Konkurrent, sondern als Stätte, wo immer neu probiert und erfunden werden kann, wo immer Neues entsteht, mit wechselndem Ensemble. Die Oper soll auch für den Kiez sein, sie ist vor mehr als 40 Jahren für das Volk gegründet worden."
Nebenbei hat er den Berliner Opernpreis ins Leben gerufen, unterrichtet Musical an der Berliner UdK und tritt als Pianist im Duo mit einem Kontrabassisten auf.
"Es ist für mich ein Glücksfall, an der Neuköllner Oper arbeiten zu können, weil ich hier alle meine Fächer, Piano, Dirigieren und Komposition anwenden kann."
Beinahe wäre er als Junge dem Thomanerchor beigetreten, aber dann war sein Klavierspiel einfach so außergewöhnlich gut, dass er das Singen dem Instrument geopfert hat. Im Musikstudium in Dresden spezialisierte er sich aufs Dirigieren und ärgerte sich über Pflichtfächer wie Marxismus/Leninismus. Den ersten Schritt aus Ostdeutschland heraus ermöglichte ihm kein Geringerer als Leonard Bernstein, dessen Assistent er beim Schleswig-Holstein Festival sein durfte.
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