Bebop-Legende

Jazz-Saxofonist Phil Woods ist tot

Der amerikanische Jazzmusiker und Alt-Saxofonist Phil Woods.
Der amerikanische Jazzmusiker und Alt-Saxofonist Phil Woods. © picture alliance / dpa / Lippmann + Rau
Von Matthias Wegner · 30.09.2015
Die Musikwelt trauert um Phil Woods. Der amerikanische Saxofonist starb kurz vor seinem 84.Geburtstag an den Folgen einer Lungenerkrankung. Woods war jahrzehntelang einer der führenden Bebop-Saxofonisten im Jazz.
Kein ganz großer Innovator, aber ein unglaublich versierter Stilist, der über eine überragende Technik auf seinem Instrument verfügte - und über einen unverkennbaren Ton.
Seine Diskografie ist riesengroß und kaum überschaubar. Schon seit den 50er-Jahren nahm Woods unter eigenem Namen auf und wurde parallel dazu pausenlos von prominenten Kollegen engagiert. Dizzy Gillespie, Quincy Jones und viele andere wollten Phil Woods unbedingt in ihren Bands mit dabei haben.
Phil Woods hat sich dabei über Jahrzehnte nie verbiegen lassen. Als andere Jazz-Musiker zwischendrin die Avantgarde oder die elektronische Musik für sich entdeckten, blieb Woods einer Bebop-Variante treu, die später auch gerne mal "Neo-Bop" genannt wurde.
Ein Sax-Solo für Billy Joel
Dennoch hat auch er zwischendrin Studiojobs in der Pop-Welt angenommen. Unvergessen ist zum Beispiel sein Saxofon-Solo beim Schmusehit "Just the way you are" von Billy Joel aus dem Jahr 1977.
Bis kurz vor seinem Tod stand Phil Woods noch auf der Bühne und gab Konzerte – erinnern wir an den vierfachen Grammy-Gewinner mit einer Quartett-Einspielung aus dem Jahr 1988 – "Here’s to my lady".