Abseits vom Fado

Pedro Caldeira Cabral und die "Guitarra Portuguesa"

Ein Mitarbeiter des Musikinstrumentenmuseums der Universität Leipzig untersucht am 06.03.2003 eine Cister aus der Renaissancezeit. Das mehr als 400 Jahre alte Instrument ist Teil eines Fundes von insgesamt 30 Instrumenten im Freiberger Dom.
Eine Cister aus der Renaissancezeit © picture alliance / dpa / Thomas Schulze
17.08.2015
Das Hauptinstrument des portugiesischen Gitarristen Pedro Caldeira Cabral ist die "Guitarra Portuguesa". Das ist keine Gitarre, sondern eine Cister. Dass sie auch bei uns recht populär ist, mag mit dem anhaltenden Fado-Boom zu tun haben.
Längst haben berühmte Fadista wie Mariza, Carminho oder Misia den Fado in ganz Europa bekannt gemacht. Und damit eben auch die Guitarra Portuguesa, die mit ihrem bouzouki- und waldzitherähnlichen Klang in den Begleitensembles des Fado immer noch das dominierende Instrument ist. Doch die Portugiesische Gitarre hat sich inzwischen auch als Solo- und Konzertinstrument etabliert, was nicht zuletzt dem 2004 verstorbenen Komponisten und Gitarristen Carlos Paredes zu verdanken ist.
Einer seiner musikalischen Erben ist Pedro Caldeira Cabral. Der Virtuose, Multiinstrumentalist und studierte Musikologe hat nicht nur die Geschichte der Portugiesischen Gitarre wissenschaftlich untersucht und 1999 die erste Monographie über das Instrument veröffentlicht; Cabral hat auch mit zahlreichen Eigenkompositionen und Transkriptionen von Werken wie z.B. J.S. Bachs oder Domenico Scarlattis das Konzertrepertoire der Portugiesischen Gitarre erheblich erweitert. So haben gerade Carlos Paredes und Pedro Caldeira Cabral der "Guitarra Portuguesa" eine ganz neue Musikliteratur erschlossen - abseits vom Fado.
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